Propagandaschlacht an der türkisch-griechischen Grenze

Bild: Screenshots aus Twitter; Hintergrund Pixabay; Komposition: Info-DIREKT

Die Situation an der türkisch-griechischen Grenze spitzt sich zu. Zeitgleich scheint ein Propagandakrieg ausgebrochen zu sein. Angebliche Manipulationsversuche durch die türkische Regierung sorgen bei aufmerksamen Medienkonsumenten für Kritik. Info-DIREKT hat sich einige aktuelle Beispiele angesehen und Bilder aus verschiedenen Perspektiven zusammengetragen.

Dramatische Worte eines Reporters von TRT (Türkiye Radyo Televizyon). Man würde auf ihn schießen. Er wirft sich in einem kleinen Graben kamerawirksam zu Boden und beschreibt die Szene für die Zuseher. Doch rund um ihn lachen die Menschen. Halbherzig werfen sich einige Halbwüchsige, die an Komparsen erinnern, ebenso auf den Boden, verlieren aber rasch das Interesse. Den Menschen im Hintergrund scheint der behauptete Sachverhalt gänzlich egal zu sein. Ob dies bei echten, scharfen Schüssen auch der Fall wäre, kann kritisch hinterfragt werden.

 

Sehr interessant ist auch ein zweites Video, welches die Ereignisse aus einer etwas anderen Perspektive zeigt. Ist die offizielle Darstellung da wirklich noch haltbar?

Und so wurde die Szene dann dem Publikum gezeigt. Manche Twitter-Kommentatoren wunderten sich auch über die angeblichen Projektile.

Ein zweiter Fall. Halbnackte Männer umringen ein offenes Feuer. Man habe ihnen die Kleidung und Wertsachen abgenommen. Zahlreiche linke Aktivisten verbreiten die Bilder als Beweis für angebliche Menschenrechtsverletzungen. Der Schock ist groß. Es gibt sogar Detailaufnahmen eines Mannes aus dieser Gruppe, der einige Striemen am Rücken aufweist. Angeblich wäre er von griechischen Grenzschützern geschlagen worden.

Doch dann tauchen Bilder auf, welche die Männer zeigen, wie sie sich für die dramatischen Szenen vorbereiten, scheinbar völlig freiwillig ihre Kleidung ablegen. Ein Fotograf steht mitten in der Gruppe und scheint Anweisungen zu geben.

Weitere Bilder zeigen, wie sich die Männer angeblich behelfsmäßig mit Plastiksäcken eingekleidet hätten. Analysiert man die Fotos genauer, sieht man wie sich die Mobiltelefone in den Hosentaschen abzeichnen und die „gestohlenen Oberteile“ umgebunden oder hinten in den Gürtel gesteckt wurden.

Angeblich richtet die Türkei inzwischen große Zeltlager im Niemandsland zu Griechenland ein. Kommentatoren vermuten, dass dort viele Menschen angesammelt werden sollen, um einen Grenzdurchbruch durch schiere Masse zu ermöglichen.

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