„Lebensgefährder“ Sebastian Kurz missachtet eigene Maßnahmen

"Lebensgefährder" Sebastian Kurz missachtet eigene Maßnahmen
Bildschrimfoto von Twitter.com/BR; Bildkompostion: Info-DIREKT

Wenn man die Videoaufnahmen vom Kanzler-Besuch in Vorarlberg sieht, fühlt man sich – es tut mir leid, ich kann es nicht anders ausdrücken: verarscht! (Videos im Beitrag)

Ein Kommentar von Thomas Steinreutner

Während normale Bürger Abstand halten und Masken tragen müssen, spazierte gestern Kanzler Kurz im Kleinwalsertal (siehe Karte am Ende des Beitrags) durch die ihn feiernde Menge. Mit dabei Vorarlbergs Landeshauptmann Wallner und zahlreiche Mitarbeiter der beiden ÖVP-Spitzenpolitiker. Anstatt die Versammlung schnell aufzulösen, stellten sich die Politiker auch noch vor die dicht aneinander stehenden Menschen, um diese mit ihren Reden zu beglücken:

Messias Kurz feiert Hochamt

Das muss man sich einmal vorstellen: Während beispielsweise Gottesdienste erst ab morgen wieder abgehalten werden dürfen und selbst Autokinos wegen der angeblichen Ansteckungsgefahr nicht stattfinden können, feierte der Messias der ÖVP bereits gestern wieder sein erstes Hochamt. Noch dazu ohne irgendwelche Sicherheitsvorschriften einzuhalten mit denen er und sein grüner Gesundheitsminister die Bürger sonst drangsalieren.

Willkommenes Bad in Menschenmenge

Dabei war vorhersehbar, dass es beim Kanzler-Besuch zu einer Ansammlung kommen wird. Schließlich hat die Gemeinde dazu aufgerufen, die Häuser zu beflaggen und den Kanzler würdig zu begrüßen. Die Ansammlung hätte also leicht vermieden werden können, indem man den Besuch zeitlich um eine Stunde verschoben oder örtlich um einen Kilometer verlegt hätte. Auf ein Bad in der Menge wollten Sebastian Kurz und Co. jedoch anscheinend nicht verzichten.

Kurz als „Lebensgefährder“

In den sozialen Medien kursiert seit heute Nacht ein Video-Zusammenschnitt, der einerseits den Kanzler beim Bad in der Menge zeigt und anderseits eine Ansprache von Innenminister Karl Nehammer (ebenfalls ÖVP), der all jene Menschen als „Lebensgefährder“ bezeichnet, die sich nicht an die Anordnung der Regierung halten. Den Vorwurf, nach Regierungsdefinition ein „Lebensgefährder“ zu sein, muss sich jetzt auch der Kanzler selbst gefallen lassen. Hier das Video:

Sebastian Kurz rücktrittsreif

Eigentlich wäre der Kanzler spätestens nach dieser Aktion rücktrittsreif. Andere mussten bereits wegen harmloseren Dingen ihren Hut nehmen. Den Rücktritt von Sebastian Kurz werden die mit über 30 Millionen Euro Corona-Sonderpresseförderung unterstützten Medien aber kaum fordern.

Kein Einzellfall

Einzelfall ist das freilich keiner. Auch bei einer Pressekonferenz in dieser Woche haben sowohl Gesundheitsminister Anschober als auch Vizekanlzer Kogler (beide Grüne) die eigenen Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten:

Situation in Deutschland

Auch in Deutschland ist die Situation ähnlich, während für normale Bürger selbst das Lesen auf einer Parkbank verboten ist, gelten für Politiker und ihr Umfeld diese Regeln anscheinend nicht, wie diese Aufnahmen zeigen:

Hier liegt das Kleinwalsertal:

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