Wien-Krawalle: Ein aus der Fremde importierter Konflikt

Vier Tage lang kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen zwischen Kurden und Türken in Wien
Bild: links, kurdische Demo, Video von Twitter; rechts türkische "Graue Wölfe", Bildausschnitt aus Presseservice Wien; Bearbeitung und Arrangement: Info-DIREKT

Vier Tage lang krachten in Wien „Linke und Rechte“ aufeinander, wenn man den etablierten Medien Glauben schenken soll. Dieser Glaube erfüllt aber nicht einmal die türkis-grüne Regierung. Diese benennt das Problem als importierten Konflikt. Wer hat Recht?

Ein Kommentar von Michael Mayrhofer

„Ich habe überhaupt kein Verständnis, wenn versucht wird, türkische Konflikte auf Österreichs Straßen auszutragen“,

sagte Innenminister Karl Nehammer und widerspricht dabei der Diktion des ORF. Letzerer verlässt sich dabei auf „unabhängige Experten“ wie Thomas Schmiedinger. Dieser gilt international als so „unabhängig“, dass ihm sogar schon die Einreise in die USA verwehrt wurde. Er vertritt für den ORF die These, dass es sich bei den tagelangen Auseinandersetzungen in den Straßen von Wien-Favoriten nicht um einen importierten Konflikt handelte, da die meisten Akteure ja über die österreichische Staatsbürgerschaft verfügen. Vom Wahrheitsgehalt dieser These kann man sich in untenstehendem ORF-Video selbst überzeugen.

Dass die eine Seite türkischen, die andere Seite kurdischen Migrationshintergrund aufweist, muss man aber doch zugeben. Es wäre bei der Masse an entsprechenden Fahnen und den verwendeten Sprachen auch schwer zu verbergen gewesen.

Den wirklichen Auslöser der Ausschreitungen hat der Online-Chef des Standard auf Twitter verraten. Am vergangenen Mittwoch, tötete die Türkei im nordsyrischen Kriegsgebiet in Kobane drei gegnerische Soldaten mit einem Drohnenangriff. Die getöteten Kämpfer waren Frauen, eine davon soll eine Führungsrolle in der Kurdenmiliz YPG ausgeübt haben. Die YPG ist wiederum der militärische Arm der PKK in Syrien, die wiederum fast in der ganzen Welt als Terrororganisation verboten ist.

Frauenrechte nur vorgeschoben

In Folge riefen Kurden zu Protesten auf, denen in Wien von den dort ansässigen PKK-treuen Kurden entsprochen wurde. Einige Kurdenvereine haben in Wien Unterschlupf im Ernst-Kirchweger-Haus EKH gefunden, einem vor 30 Jahren von Kommunisten besetzten Haus. Nicht zuletzt dieser Umstand – und die Tatsache dass es sich bei der PKK um eine marxistisch-kommunistische Vereinigung handelt, ist Grund für die Verbrüderung mit der extremen Linken und der Antifa. Den Linken erzählte man, dass es bei den Demonstrationen „um die Rechte von Frauen und Homosexuellen“ ginge. Sie glauben es wohl bis heute.

Provokation der Erdogan-Türken in Favoriten

Die in Wien-Favoriten ansässigen Türken, die eher Präsident Erdogan und seiner AKP nahestehen, empfanden die lärmenden Umzüge der militanten Kommunisten als Provokation. Der Konflikt aus einer weit entfernten Region, wo sich Truppen der PKK und der Türkei auf Leben und Tod bekämpfen, hat auch Auswirkungen in Österreich. Das mag daran liegen, dass beide Seiten in der Türkei Verwandte haben, die in die Kämpfe involviert sind, hängt aber sicher auch mit jahrzehntelangen Vorurteilen zusammen, welche von Einwanderern an ihre Nachkommen weitergegeben werden.

Junge Türken rotteten sich zusammen

Jedenfalls wollten manche Türken Favoritens die Sprachgesänge auf Kurdistan, PKK-Gründer Öcalan und die YPG nicht hinnehmen. Vor allem Jugendliche rotteten sich zusammen und griffen die Demonstrationszüge und in Folge das EKH an. Dabei zeigten viele das verbotene Handzeichen der „Grauen Wölfe“. Im Innenministerium ist man sich aber noch nicht sicher, ob es sich dabei ebenfalls um Provokationen handelte oder ob die Teilnehmer wirklich in dieser Organisation aktiv sind.

Umdeuten der Realität ist ein Skandal

Dass österreichische Journalisten die wahren Sachverhalte und Hintergründe als Kampf von „Links gegen Rechts“ umdeuten wollen, ist an sich ein Skandal. Dass dann noch in Reden und Interviews behauptet wird, die FPÖ wäre an den Entwicklungen schuld, da sie das Erstarken faschistischer türkischer Kräfte in Österreich begünstigen würde, ist eigentlich eine unglaubliche Verbiegung der Realität. Wer in diesem Land seit Jahrzehnten den unlimitierten Zuzug von Ausländern befürwortet, weiß jedes Kind.

SPÖ Linz pflegt(e) engen Kontakt zu Grauen Wölfen

Etwas weniger bekannt ist der Umstand, dass ausgerechnet die SPÖ mancherorts eng mit Erdogans Grauen Wölfen verbunden ist oder zumindest war. Ob die notwendige Botschaft, wie man strategisch mit importierten Konflikten umzugehen hat, durch dieses Schild des FPÖ-Vizebürgermeisters Nepp (siehe unten) vollständig transportiert wird, darf hinterfragt werden. In jedem Fall wird man nicht nur in Wien lernen müssen, mit den sehr zahlenstarken Parallelgesellschaften zumzugehen. Die Vorgänge in Favoriten zeigen, dass sämtliches Gerede von Integration in den letzten Jahrzehnten wohl eher einem kindlich-naiven Wunschdenken entsprach.

 

Antifa leistet Wahlkampfhilfe für FPÖ

Hier noch ein kurzer TikTok-Videokommentar von Michael Scharfmüller zu diesem Thema:

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