Arrogant, mainstream-gläubig: Falter-Klenk verärgert eigene Leser

Eine flapsige Meldung auf seinem Facebook-Account bescherte Falter-Klenk einen Shitstorm.
Bild: Florian Klenk (links) - Von <a href="//commons.wikimedia.org/wiki/User:Tsui" title="User:Tsui">Manfred Werner (Tsui)</a> - <span class="int-own-work" lang="de">Eigenes Werk</span>, CC BY-SA 4.0, Link, Sucharit Bhakdi - rechts: Pressefoto Goldegg Verlag, Urheber Peter Pulkowski; Hintergrund: Freepik; Falter-Ausgaben: Falter; Bildbeschnitt, Komposition: Info-DIREKT

Mit einer äußerst oberflächlich dahingesagten Meldung über den Virologen Prof. Bhakdi hat Falter-Chefredakteur Florian Klenk offenbar eine Grenze überschritten. Zahllose Kommentatoren verwiesen den umstrittenen Journalisten in Folge in seine Schranken.

Ein Kommentar von Michael Mayrhofer

Respektlos, arrogant und oberflächlich mutet die lapidare Meldung von Florian Klenk an, in der er hinsichtlich Dr. Bhakdi auf einen Faktencheck des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Deutschland verwies: „Manche LeserInnen fragen, wieso Professor Bhakdi im Falter keinen Platz kriegt. Deshalb:“, kommentierte er und verlinkte einen Artikel von SWR.3. Eine solche „Argumentation“ bewegt sich im Bereich „Seht nur was das für einer ist! Mit dem müssen wir uns nicht abgeben, wir sind etwas Besseres!“. Eine Vorgangsweise, die in marxistischen Kreisen üblich ist – man spricht über Andersdenkende, aber niemals mit ihnen.

Rechtswissenschaftler vs. weltweite Koryphäe der Infektionsepidemiologie

Nun ist Klenk zwar Doktor der Rechtswissenschaften, hinsichtlich Medizin und Virologie dürfte ihm die akademische Wissensbasis eher abgehen. Während Klenks Bildungskarriere mit ein paar schönen Buchstaben auf der Visitenkarte endete, ist Prof. Bhakdi nach kurzer Recherche weitaus mehr als nur ein strenger aber fundierter Kritiker der Corona-Maßnahmen.

Einer der meistzitierten Wissenschaftler Deutschlands

So wurde Klenk von seiner Leserschaft freundlich aber bestimmt darauf hingewiesen, dass es sich bei Bhakdi um einen der meistzitierten Wissenschaftler Deutschlands handelt. Alleine die Seite „researchgate.net“ listet 381 Publikationen um 18.993 Zitierungen auf. Dr. Klenk findet man dort übrigens auch – mit genau einer Publikation eines „Conference Papers“.

Bis zu 15.000 Fachärzte ausgebildet

Bhakdi bildete in seinen Fachgebieten, Mikrobiologie und Infektionsepidemiologie bis zu 15.000 Ärzte aus. Dabei weist er darauf hin, dass sich Infektionskunde aus fundierten Kenntnissen der Bakteriologie, Immunologie, Virologie und Parasitologie zusammensetzt. Mit diesem Wissen schuf Bhakdi den Lehrstuhl für Virologie an der Universität Mainz. Sein aktuelles Buch ist Spiegel-Bestseller, inhaltlich fundiert durch über 200 wissenschaftliche Quellenangaben. In Österreich wurde er einer breiten Öffentlichkeit durch sein Interview mit dem Privatsender Servus.TV bekannt.

Unreflektierter Verweis auf parteiische Quelle

Die wohl treffendste Frage eines Lesers war, „weshalb sich ein (O-Ton) investigativer Journalist vor einen Karren spannen lässt und andere ‚Faktenchecks‘ postet“. Für die meisten Kommentatoren ist es mehr als befremdlich, dass der Falter-Chefredakteur unreflektiert auf die Seite eines als parteiisch und regierungshörigen Mediums verweist anstelle eigene Nachforschungen anzustellen. Die so genannten Argumente des SWR-Faktenchecks entsprächen ausschließlich der Meinung von Merkels Experten Drosten oder der WHO – die auch innerhalb der wissenschaftlichen Community auf starken Gegenwind stoßen.

Wissenschaftlich sind nicht Mehrheiten sondern belegbare Fakten

Zudem ginge es in der Wissenschaft nicht um Mehrheiten sondern um beweisbare Tatsachen. Ein anderer User schlägt Klenk mit seinen eigenen Waffen und verweist auf einen YouTube-Vortrag mit dem Titel „Florian Klenk: Fake? Fakt? Was darf man glauben?“. Darin geht es darum, auch zu prüfen, woher Aussagen kommen und wie unabhängig diese Quellen sind. Dazu gibt ein Leser zu bedenken:

„Schade, dass es gerade bezüglich dieses Themas beim Herrn Chefredakteur kein echtes Interesse gibt, mehr zu erfahren, als politiker und Mainstreammedien Tag für Tag wiederkauen.“

Klenks Blamage gegen Medienwissenschaftler Bolz

Außerhalb der geschützten Blase der Beifall-Klatscher vom linken Rand der Gesellschafts scheint sich der „Enthüllungsjournalist“ Klenk immer öfter zu blamieren. Beispielsweise beim Talk im Hangar 7 im Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Norbert Bolz. Diese aussagekräftige Episode wird bis heute gerne im Netz verschickt:

Hier das Facebook-Posting von Klenk:

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