Michael Stumpf (FPÖ): Wir wollen unser Wien zurückholen!

Michael Stumpf (FPÖ): Wir wollen unser Wien zurückholen!
Bild Michael Stumpf (FPÖ): FPÖ-Wien

Im Interview mit Info-DIREKT spricht Michael Stumpf, Landesparteisekretär der FPÖ-Wien, zum ersten Mal darüber, wie umfassend HC Strache nach Ibiza von der FPÖ unterstützt wurde und weshalb Straches Verhalten dazu führte, dass diese Hilfen eingestellt wurden. Zudem verrät er Info-DIREKT, wie er über die anderen Wiener Parteien denkt und wie die Freiheitlichen bei der Wien-Wahl am 11. Oktober die Wähler wieder für sich begeistern wollen.

Dieses Interview mit Michael Stumpf erschien im Info-DIREKT-Printmagazin, Ausgabe 33

Info-DIREKT: Bei unseren Lesern taucht immer wieder die Frage auf, weshalb sich die FPÖ mit HC Strache nicht so weit einigen konnte, dass er in der Partei bleibt, um so zu verhindern, dass er selbst bei Wahlen kandidiert. Wieso konnte man HC Strache nicht in der FPÖ halten?

Michael Stumpf: Die FPÖ hatte natürlich großes Interesse, Herrn Strache in der freiheitlichen Familie zu halten. Es war für uns selbstverständlich, ihn bei der Aufklärung rund um die kriminelle Bande des Ibiza-Komplotts zu unterstützen. So wurde ihm ein eigenes Büro mit Infrastruktur zur Verfügung gestellt und seine Anwaltskosten von der FPÖ übernommen. Im Gegenzug wurde kooperatives Verhalten erwartet. Stattdessen legte Strache parteischädigendes Verhalten an den Tag: So startete er vereinbarungswidrig mediale Alleingänge, stellte eine eigene Kandidatur immer wieder in den Raum und kritisierte öffentlich unkollegial jene handelnden Personen, die den von ihm herbeigeführten Vertrauensverlust der FPÖ gegenüber zu reparieren versuchten. Betrachtet man übrigens die zeitliche Abfolge der Ereignisse, kann man unschwer erkennen, dass Strache währenddessen intensiv an der Gründung einer eigenen Partei gearbeitet hat. Dass er damit nicht der vermeintlich gemeinsamen Sache dienen will, sondern im Gegenteil seine eigene Befindlichkeit in den Vordergrund stellt, ist eine Enttäuschung für sehr viele, die jahrelang gemeinsam mit ihm politisch tätig waren.

Info-DIREKT: Von Mitgliedern des „Team HC“ hört man immer wieder, dass es schäbig gewesen sei, wie mit Strache umgegangen wurde. Was sagen Sie dazu?

Stumpf: Diese Personen wissen genau, was wir gerade in der Wiener Landesgruppe für Herrn Strache getan haben. Interessanterweise werden diese Behauptungen oft erst mit monatelanger Verspätung aufgestellt. Strache erhielt seitens der FPÖ-Wien mit Zurücklegung seiner Obmannschaft folgende Unterstützung:

  • Begleichung von Anwalts- und Detektivkosten zur Aufdeckung der Ibiza-Video-Hintermänner
  • sowie einen Fahrer/Leibwächter inklusive Mietauto um einen nicht so geringen Betrag.

Mit Eröffnung des Strafverfahrens gegen Strache mit dem Vorwurf, die FPÖ finanziell geschädigt zu haben, mussten diese Leistungen eingestellt werden. Es scheint daher eher eine Ausrede zu sein, weil es sowohl medial als auch in der öffentlichen Wahrnehmung nicht gut ankäme, zu sagen, man wechsele die Partei aus weniger edlen Motiven.

Info-DIREKT: Für die Wähler ist schwer zu ermessen, worin sich FPÖ und Strache inhaltlich unterscheiden. Können Sie das erklären?

Stumpf: Der größte Unterschied ist, dass die FPÖ ihre politische Arbeit nicht aus narzisstischen oder monetären Gründen betreibt. Während es bei Strache anscheinend auch darum geht, in die Immunität zu flüchten, wollen wir unser Wien zurückholen und erreichen, dass unsere schöne Stadt endlich sicherer wird. Radikalislamistischen Einflüssen sagen wir den Kampf an – wir möchten eine Politik für „Österreicher zuerst“ sicherstellen. Das Programm, die Linie und die Ausrichtung der FPÖ haben sich in keinster Weise verändert. So blickt die FPÖ im Gegensatz zum „Team HC“, das auf einen unrühmlichen Ibiza- und Spesenskandal zurückblicken kann, auf eine stolze, über 50-jährige Tradition mit unterschiedlichen Obleuten zurück, ohne jemals ihre verlässliche politische Kontinuität verloren oder eingebüßt zu haben. Zudem bietet die FPÖ der Wiener Bevölkerung ein umfassendes Programm an, während das „Team HC“ nur von uns abgekupferte Sprechblasen zum Besten gibt.

Info-DIREKT: Die Wien-Wahlen der Vergangenheit wurden von der FPÖ immer zum Duell zwischen Rot und Blau erklärt. Ziel war es, den SPÖ-Bürgermeister zu stürzen. Welches Ziel haben Sie sich für den 11. Oktober gesetzt?

Stumpf: Ziel ist ein möglichst gutes Abschneiden, idealerweise wird Platz zwei im Gemeinderat- und Landtag gehalten.

Info-DIREKT: Die Wählerstromanalysen aller Wahlen nach der Nationalratswahlen haben gezeigt, dass zahlreiche FPÖ-Wähler ins Lager der Nichtwähler gewechselt sind. Wie wollen Sie diese Menschen wieder für sich begeistern?

Stumpf: Gründe gibt es genug, warum die Wienerinnen und Wiener eine starke FPÖ brauchen. Etwa, weil nur die FPÖ die Rolle als Korrektiv im rot-grün regierten Wien stark ausüben kann. So haben wir auch seit 2015 mit der Einsetzung von zwei Untersuchungskommissionen, eine zum Milliardengrab Krankenhaus Nord und eine zu den Subventionierungsskandalen der SPÖ, eindrucksvoll bewiesen, dass echte Kontrolle und Aufdeckungsarbeit nur mit uns sichergestellt werden kann. Wer daher Kontrolle will, muss FPÖ wählen.

Info-DIREKT: Im Lager der patriotischen und konservativen Wähler versucht auch die ÖVP zu fischen. Wie schätzen sie die Chancen der ÖVP ein?

Stumpf: Wir vertrauen darauf, dass die konservativen Wähler erkennen, dass die ÖVP immer viel ankündigt, aber dann in der politischen Umsetzung strauchelt. Die FPÖ hat mehrfach bewiesen, dass das von uns Angekündigte auch tatsächlich umgesetzt wird. Etwa beim Thema Sicherheitspolitik, wo die Wienerinnen und Wiener erwarten, dass die Politik auf der Seite der Polizei und nicht auf der Seite von Kriminellen steht. Außerdem werden wir demnächst das detaillierte Abstimmungsverhalten der ÖVP im Wiener Gemeinderat und Landtag zu verschiedensten linkslinken Subventionierungsanträgen aufzeigen, wo sich die ÖVP in keinster Weise von SPÖ und Grüne unterscheidet.

Info-DIREKT: In den etablierten Medien werden die Grünen als sehr beliebt dargestellt. Wie sieht das in der Realität aus?

Stumpf: Die Grünen sind vor allem bei jener Klientel beliebt, die unserem Land nachhaltig mit einer falschen und undifferenzierten Zuwanderungspolitik Schaden zufügen wollen. Wir hingegen machen Politik für Österreicher. Aber auch im Bereich der Verkehrspolitik erleben wir in Wien eine grüne Verkehrsstadträtin, die die Schikane von Autofahrern sowie sündteure Prestigeprojekte, wie etwa Pop-Up-Radwege oder Planschbecken am Gürtel, als oberste politische Prämisse ausgerufen hat. Es braucht uns, um diesem Wahnsinn ein Ende zu setzen.

Info-DIREKT: SPÖ-Bürgermeister Michael Häupl galt und gilt in Wien vielen als Kultfigur. Wie sieht es mit dieser Beliebtheit bei seinem Nachfolger Michael Ludwig aus?

Stumpf: Ideologisch verbindet uns mit Häupl genauso wenig wie mit Ludwig. Häupl war jedoch im Gegensatz zu Ludwig jemand, der politische Entscheidungen getroffen hat, während Ludwig ein sehr entscheidungsschwacher Bürgermeister ist, der sich nahezu täglich vom grünen Koalitionspartner am Nasenring vorführen lässt. Die FPÖ will das „Sozialmekka“ in Wien für Zuwanderer abstellen, da unsere schöne Bundeshauptstadt ein Anziehungspunkt für Menschen aller Herren Länder ist, die lieber auf Kosten der Steuerzahler in der sozialen Hängematte ihr Dasein fristen wollen. Was macht Bürgermeister Ludwig? Er schenkt diesen Herrschaften die österreichische Staatsbürgerschaft, um für die SPÖ „billige“ Wählerstimmen zu generieren.

Die ganze Antwort auf diese Frage lesen Sie im Info-DIREKT-Printmagazin zum Thema „Nein zur globalen Kulturrevolution!“

Über Michael Stumpf:

Geboren 1988 in Wien. Mit 16 Jahren gründete er in seinem Heimatbezirk Landstraße eine Bezirksgruppe des „Rings Freiheitlicher Jugend“ und wurde 2010 Bezirksrat in Wien-Landstraße. Im Jahr 2015 wurde er im Wiener Gemeinderat und Landtag angelobt. Seine politische Schwerpunktsetzung liegt in der Jugend-, Umwelt- und Kulturpolitik sowie im Bereich europäische und internationale Angelegenheiten. Seit Jänner 2018 ist Stumpf Landesparteisekretär und Pressesprecher der FPÖ-Wien.
Stumpf hat eine Handelsakademie absolviert, war an der Fachhochschule des BFI Wien (Europäische Wirtschaft und Unternehmensführung) und hat ein Bachelorstudium in Politikwissenschaft. Er ist verheiratet und stolzer Vater einer kleinen Tochter. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit der Familie. Lesen, Kochen, Theater und Motorradfahren sind Hobbys, denen er sich gerne widmet, wenn seine Zeit das zulässt.

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