Corona-Demos: Blamage für Nehammer auch in Innsbruck

Corona-Demos: Blamage für Nehammer auch in Innsbruck

Trotz Verbot, Drohungen und enormen Polizeiaufgebot gingen heute zahlreiche Regierungskritiker in Innsbruck auf die Straße.

Aus den zwei peinlichen Niederlagen Nehammers bei regierungskritischen Protesten in Wien (hier und hier) haben die Behörden nichts gelernt. In Tirol wurden die selben Fehler gemacht wie zuvor bereits in der Bundeshauptstadt. So wurde auch in Innsbruck eine Demonstration für „Friede, Freiheit, Souveränität“ mit höchst fadenscheinigen Begründungen untersagt und Eltern gedroht.

Neben der bereits erwähnten untersagten Kundgebung einer Privatperson wurde auch eine Prozession zum Gedenken an Andreas Hofer, der am heutigen Tag Todestag hat, und eine Veranstaltung des bekannten Regierungskritikers und Busunternehmers Alexander Ehrlich untersagt.

Trotz Verbot: Spaziergänge durch Innsbruck

Freilich ließen sich es die Menschen trotz der höchstwahrscheinlich verfassungswidrigen Verbote nicht nehmen ihren Unmut auf die Straße zu tragen. Gegen 14 Uhr trafen sich die ersten Menschen an drei verschiedenen Plätzen in der Innenstadt. Ein enormes Polizeiaufgebot begann bereits zu diesem Zeitpunkt möglichst viele Anzeigen zu verteilen. Kurz nach 15 Uhr setzten sich dann drei Spaziergänger-Gruppen in Bewegung. Wie viele Menschen sich an den Protesten beteiligt haben, ist schwer zu sagen. Die verbreiteten Teilnehmerzahlen schwanken zwischen einigen Hundert und 5.000.

Spaziergänger nutzten Gehwege

Die Stimmung unter den „Spaziergängern“, die meist auf den Gehwegen blieben und den Straßenverkehr nicht behinderten, war gut und friedlich. Ähnlich wie in Wien war jedoch auch die Polizei in Innsbruck völlig planlos und überfordert. Teilweise wurden Straßen abgesperrt, was jedoch wenig Sinn machte, weil die Spaziergänger dann durch eine Querstraße weitergingen.

Polizei verhinderte würdiges Gedenken an Andreas Hofer

Die Vereinigung zweier Demozüge in Höhe der Triumphpforte, konnte die Polizei mit einer Absperrung verhindern. Zwei Demozügen trafen jedoch bei der Basilika Wilten zusammen. Von dort aus wollten die „Spaziergänger“ auf den Bergisel gehen, um beim dortigen Denkmal für den bekanntesten Tiroler Freiheitskämpfer Kerzen anzuzünden. Dies wurde jedoch von der Polizei verhindert. Worauf das Katz-und-Maus-Spiel durch die Innenstadt wieder von Neuem losging.

„Platter muss weg!“

Ab diesem Zeitpunkt war die Stimmung unter den Regierungskritikern deutlich aufgebrachter. Waren zuvor noch Lieder gesungen und „Kurz muss weg!“ gerufen worden, richtete sich nun der Zorn der Menschen auch gegen den Tiroler Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), was sich in „Platter muss weg!“-Rufen äußerte. Zudem zogen die Regierungskritiker nun mitten auf den Straßen durch die Stadt.

Alter Herr brutal festgenommen

Die letzten Spaziergänger trafen sich dann am Landhausplatz, wo die Polizei einen älteren Herren unsanft festnahm, weil er sich angeblich nicht an die Corona-Maßnahmen gehalten habe – mehr dazu hier). Die Stimmung drohte dadurch endgültig zu kippen, beruhigte sich nach einigen Minuten wieder relativ rasch. Von Ausschreitungen kann also nicht die Rede sein, auch wenn das ein lokales Medium der Antifa behauptet.

Schlechte Polizei-Taktik

Am Bergisel beim Andreas-Hofer-Denkmal war es am Nachmittag sehr ruhig. Hätte die Polizei die friedlichen „Spaziergänger“ auf den Berg ziehen lassen, hätte ein unnötiges Chaos und ein teurer Polizeieinsatz früher beendet werden können.

„Stahlhelm“ Nehammer Beratungsresident

Nach den beiden untersagten und trotzdem durchgeführten Demonstrationen in Wien (hier und hier) stellt sich deshalb jetzt auch nach Innsbruck die Frage, ob Innenminister Nehammer und die Behörden ihre vermutlich verfassungswidrige Verbotsstrategie nicht endlich ändern sollten. Dass irgendjemand in der Bundesregierung zur Selbstreflexion fähig und für fundierte Kritik offen ist, dürfte jedoch fast niemand mehr glauben. Nicht umsonst soll Innenminister Nehammer polizeiintern nur mehr „Stahlhelm“ Nehammer genannt werden.

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