Kurz‘ neuer 3-Punkte-Plan / EU-Armee statt Bundeswehr? / Hugo Portisch ist tot / Inzidenz genügt nicht als Maßstab

Der Info-DIREKT-Tagesrückblick
Tagesrückblick-Symbolbild mit Model nachgestellt; Bildkomposition: Info-DIREKT

Info-DIREKT Tagesrückblick für den 1. April 2021:

Noch kein landesweiter Lockdown in Österreich

„Vorerst“ soll es in Österreich keinen landesweiten Lockdown geben: Man will zunächst bei regionalen Regelungen bleiben. Bundeskanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober teilten mit, man habe sich auf einen 3-Punkte-Plan geeinigt. Dieser sieht wie folgt aus:

  • Die regionale Differenzierung bei den Corona-Maßnahmen wird fortgeführt.
  • Die Bundesländer sollen sich gegenseitig unterstützen. So könnten Intensivpatienten aus Bundesländern mit hoher Inzidenz in solche mit niedrigeren Werten überstellt werden.
  • Es soll einen Mitarbeiter-Pakt für Bedienstete im Spitalsbereich geben, die „Großes leisten“.

Dabei wird das Urteil des Verwaltungsgerichts Wien von gestern völlig ignoriert, welches an den Corona-Maßnahmen der Regierung kein gutes Haar ließ.

Schäuble: Deutschland soll auf EU-Armee statt auf eigene Bundeswehr setzen

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) ist überzeugt, die Deutschen wären „sofort bereit, auf eine nationale Armee zu verzichten“. Stattdessen sollte man sich auf eine europäische Armee verlassen, die auf einer  deutsch-französischen Militärkooperation basiere. Die AfD kritisiert diesen Vorstoß scharf.

Journalistenlegende Hugo Portisch starb einen Monat nach Covid-Impfung

Mit 94 Jahren ließ sich Österreichs wohl berühmtester Journalist Hugo Portisch öffentlichkeitswirksam impfen – jetzt, einen Monat später, ist er tot. In den sozialen Netzen ist die Anteilnahme groß, viele österreichische Nutzer erinnern sich, ihr Leben lang von dem sehr präsenten Medienmann „begleitet“ worden zu sein. Er soll in Wien ein Ehrengrab erhalten.

Ein Zusammenhang mit der Covid-Impfung wird bestritten. Hugo Portisch soll „nach kurzer Krankheit sanft eingeschlafen“ sein.

Deutschland: Inzidenzwerte nicht mehr ausreichend für Corona-Maßnahmen

Auch wenn die Änderung weitestgehend totgeschwiegen wird: In Deutschland gilt seit heute ein Gesetz, laut dem Inzidenzwerte als alleinige Rechtfertigung für Corona-Maßnahmen nicht mehr ausreichen. Zahlreiche Epidemiologen haben bereits scharfe Kritik am Inzidenzwert als Maßstab für die Maßnahmen geübt.

Durch die im Dritten Bevölkerungsschutzgesetz beschlossene Koppelung von Maßnahmen an einen einzigen Indikator, nämlich alleinig den Inzidenzwert der Fallmeldungen, hat der Gesetzgeber die Exekutive in Abhängigkeit eines Messwertes gegeben, der nachweislich keine konstante Messgrundlage hat.
Gérard Krause

Frankreich geht für mindestens vier Wochen in den harten Lockdown

Emmanuel Macron hat einen landesweiten harten Lockdown verkündet: Beginnend am Ostersamstag müssen alle nicht-lebensnotwendigen Geschäfte schließen und es gelten strikte Bewegungseinschränkungen. Auch Schulen werden geschlossen. Es handelt sich offiziell um Frankreichs dritten Lockdown – allerdings hatten nach dem letzten im Herbst viele Läden ohnehin nicht wieder öffnen dürfen. Harte Maßnahmen waren schon zuvor in einzelnen Regionen in Kraft getreten. Die protestfreudigen Franzosen ließen das nicht auf sich sitzen und zeigten ihren Unmut offen auf der Straße. Allein in Marseille nahmen tausende Menschen bei einem Protest-Karneval teil:

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