
Gastbeitrag von Benedikt Kaiser über die notwendigen Grundlagen für ein friedliches Zusammenleben innerhalb einer Gemeinschaft.
In seiner vollen Länge erschien dieser Beitrag im Info-DIREKT-Printmagazin mit dem Titel „Solidarischer Patriotismus statt globalem ‚Great Reset‘ und ‚Agenda 2030′“, das Sie nur jetzt kostenlos zu jedem Abo erhalten.
Die soziale Frage prägt die europäische Geschichte – und die Zukunft. Sie umfasst mehrere Teilfragen „des friedlichen Zusammenlebens und Zusammenwirkens der in ihren wirtschaftlichen Lebensbedingungen, ihren Lebensgewohnheiten und Lebensanschauungen weit voneinander entfernten Schichten, Stände, Klassen eines Volkes“, wie der deutsche Soziologe Ferdinand Tönnies zeitlos definierte. Tönnies ergänzte, dass diese Ur-Frage nach Art und Beschaffenheit des gemeinschaftlichen Daseins, nach dem „sozialen Leben“ dem wirtschaftlichen, aber auch dem politischen wie geistigen Leben zugrunde liege. Die soziale Frage beherbergt damit beständige Schlüsselfragen: Wie wollen wir leben? Wem gehört unsere Verbundenheit? Wem unsere Anteilnahme und praktische Hilfe? Diese Schlüsselfragen werden immer bedeutsamer werden. Denn verschiedenste Krisen sehen sich künftig durch wirtschaftliche Turbulenzen und den Wandel der Arbeitswelt intensiviert, ökonomische und ethnokulturelle Konflikte brechen in den ersten Ballungsräumen bereits aus. Und die Coronakrise rückt uns näher an den „Great Reset“ globalistischer Kräfte.
Am Gemeinwohl orientiert
Man muss gewappnet sein – sowohl für Auseinandersetzungen innerhalb des eigenen Lagers als auch mit dem vielgestaltigen Gegner. Insbesondere aber für die Bekämpfung sozialer Verwerfungen und ihrer Folgen. Der Vorschlag lautet, diese Auseinandersetzungen unter dem Leitbegriff „Solidarischer Patriotismus“ zu führen. Er enthält die wichtigsten Pole einer arbeitsfähigen politischen Rechten: Solidarität als „Einbezogenheit in ein soziales Geschehen“, für das man als Teil der Gemeinschaft Verantwortung trägt, im Sinne einer „Verpflichtung fürs Ganze“ (Heinz Bude). Dazu kommt Patriotismus „als gemeinwohlorientierte Haltung und Handlung“, als Bekenntnis zum Eigenen, das man verteidigen möchte. Beide Formen bedingen einander:
„Ohne Gemeinsinn kein Gemeinwohl. Ohne Solidarität der Bürger keine Bestandsgarantie von republikanischer Freiheit. Ohne Patriotismus keine Patria.“ (Volker Kronenberg)
Gegenseitiges Vertrauen als Grundlage

Die Solidarität der Bürger wird aber dann umso realistischer sein, desto stärker man sich untereinander vertraut. Und Vertrauen wächst dort, wo man eine gemeinsame Sprache spricht, Interessen teilt, sich „in einem Boot“ wähnt. Konkret auf die soziale Frage gemünzt, beruht demzufolge der von Generationen unserer Ahnen erkämpfte Sozialstaat „in seinem Kern auf Solidarität und Vertrauen innerhalb eines politisch begrenzten, genau definierten Raums“, weshalb er letztlich „ein Club mit definierter Mitgliedschaft“ sein muss. Dieser Ansatz Rolf Peter Sieferles bedeutet daher: Masseneinwanderung und Sozialstaat sind auf Dauer unvereinbar; die Befürwortung einer relativen (!) ethnokulturellen Homogenität und die Absage an forcierte Massenzuwanderung ergeben sich als logische Folgen.
Soziale & innere Sicherheit
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Solidarischen Patriotismus ist das Zusammenspiel von innerer und sozialer Sicherheit. Sie sind die beiden Grundpfeiler stabiler Ordnung. Eine politische Rechte, die Law-and-order-Modelle des etablierten „Konservatismus“ goutiert, kann innere Sicherheit als ihr Steckenpferd verbuchen, überlässt hingegen linken Kräften die Themen der sozialen Sicherheit. Eine politische Linke, die glaubt, sie könne soziale Sicherheit herstellen, ohne einen handlungsfähigen und von seinen Bürgern anerkannten „Vater Staat“ als Organisationsform der Nation zu begrüßen, überlässt dagegen ihrem etabliert „konservativem“ Kompagnon die innere Sicherheit.
Der Solidarische Patriotismus erkennt – beiden Seiten kritisch gegenüberstehend – den wesensgemäßen Zusammenhang zwischen sozialer und innerer Sicherheit an. Er strebt nach gesellschaftlichen Verhältnissen, in denen Vereinzelungstendenzen vorgebeugt wird, während Vertrauenszusammenhänge gestärkt und andauernde Spaltungstendenzen des Landes aufgrund sozialer und identitärer Friktionen von unten, durch neu belebte Gemeinschaften, und von oben, durch einen verbesserten Staat, eingehegt werden.
Fundamentales Umdenken notwendig
Man könnte die Abfolge so zusammenfassen: Identität ist die Voraussetzung für Solidarität; Solidarität unter Gleichen ist der Garant einer stabilen Ordnung; die stabile Ordnung kann nur gesichert werden durch einen handlungsfähigen, organische Prinzipien bewahrenden (nicht: beseitigenden) Staat. Die Weltanschauung, die diese Maximen zu ihrem Wesenskern macht, ist der Solidarische Patriotismus. Als Markenkern der sozialen Frage von rechts benötigt dieser keine kleinen Kurskorrekturen, sondern ein fundamentales Umdenken in der Gesellschaft.
++ In seiner vollständiger Länge lässen Sie diesen Gastbeitrag von Benedikt Kaiser im Info-DIREKT-Printmagazin mit dem Titel „Solidarischer Patriotismus statt globalem ‚Great Reset‘ und ‚Agenda 2030′“, das Sie nur jetzt kostenlos zu jedem Abo erhalten. ++
Das Buch zum Thema
In seinem Buch „Solidarischer Patriotismus“ fächert Benedikt Kaiser „die soziale Frage von rechts“ historisch auf, benennt Vordenker und vergessene Konzepte und verknüpft diese „liegengelassenen Fäden“ mit der Gegenwart. Erschienen ist das 296 Seiten starke Werk im „Verlag Antaios“, wo es zum Preis von 18 Euro auch erhältlich ist: www.antaios.de
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