Nach Lucke und Petry: Jetzt macht sich Meuthen zum Clown der Medien

Nach Luke und Petry: Jetzt macht sich Meuthen zum Clown der Medien
Bild Jörg Meuthen und Bildmanipulation: Info-DIREKT

Erst vor etwas mehr als zwei Wochen trat der Ex-Parteivorsitzende Jörg Meuthen aus der Alternative für Deutschland aus, nun zirkulieren bereits Gerüchte über eine neue Parteigründung durch den zuletzt immer unbeliebteren ehemaligen Parteivorsitzenden.

Ein Kommentar von Joachim Wiessner.

War der Rücktritt für den ein oder anderen vielleicht zu diesem Zeitpunkt eine Überraschung, dürften solche Pläne dagegen keine darstellen: Sie würden sich in die Reihe der vergeblichen Versuche von Meuthens Vorgänger Luke und Petry einreihen. Eine neue Parteigründung gehört für hinwerfende AfD-Vorsitzende mittlerweile fast schon zur Tradition. Die Partei solle, so „The Pioneer“ weiter, „wirtschaftsliberal und migrationskritisch“ und zwischen CDU und AfD angesiedelt sein. Das Ziel dürfte klar sein: Stimmen sowohl der CDU als auch der AfD einzufangen. Doch kann das überhaupt gelingen?

Noch immer die alten Illusionen

Die ersten Infos über Meuthens (noch nicht bestätigte) Pläne zeigen, dass er genauso wie viele andere noch immer der Illusion anhängt, eine irgendwie „gemäßigte“ Alternative würde von der CDU endlich akzeptiert werden. In der CDU vermutet man noch immer ein großes konservatives Potenzial, dass sich nur endlich gegen den linken Flügel durchsetzen müsse. Das Scheitern der Aktion „Linkstrend stoppen“, die offene Feindschaft der Partei gegen die offiziell nicht anerkannte WerteUnion, die mit immer größerer Geschwindigkeit vorgenommene Wanderung nach links samt auf Merkelkurs getrimmter Parteijugend und nicht zuletzt die Unstimmigkeiten innerhalb der WerteUnion? Scheinbar Allessamt ignorierte Fakten. Noch immer klammert man sich an Illusionen und bettelt förmlich um eine Anerkennung, die schon mangels konservativer Substanz innerhalb der CDU niemals kommen wird. Der Wunsch ist noch immer, anerkannter Juniorpartner einer wieder konservativ gewordenen CDU zu werden oder gleich eine neue CDU aufziehen zu können.

Lucke, Petry, Meuthen – Kontinuitäten des Scheiterns?

Ob „Liberal-Konservative-Reformer“ oder die „Blaue Partei“, bislang war den Parteigründungen der ehemaligen AfD-Vorsitzenden stets nur eine kurze Lebenszeit im Bereich der Splitterparteien beschieden. So erreichten die LKR bei der Europawahl 2019 beispielsweise 0,1 Prozent der Stimmen. Denn was große Teile der Basis längst begriffen haben, scheint in den Köpfen von nunmehr drei ehemaligen Vorsitzenden immer noch nicht angekommen zu sein: Das Establishment wünscht keine „gemäßigte“Alternative, mit der man sich nun endlich an den Verhandlungstisch setzen könnte, sondern gar keine Alternative!

Als Nestbeschmutzer gerne gesehen

Nur deswegen darf Meuthen nun in seiner Rolle als Ex-Vorsitzender durch die Talkshows tingeln und dem linksliberalen Bürger seine Schauergeschichten aus dem (vermeintlichen) Innenleben seiner ehemaligen Partei berichten – genauso wie Lucke und Petry vor ihm. Wie es sich für einen guten Renegaten gehört, nimmt man es bei dem Erzählen alternativer Gruselmärchen nicht ganz so genau.

Schnellroda erst hui, dann pfui

So hat Meuthen kürzlich bei „Markus Lanz“ behauptet, er habe sich beim „Institut für Staatspolitik“ in Schnellroda nur umgesehen und wäre „nicht begeistert“ gewesen. Sein Pech: Es gibt ein Video von seinem Auftritt in Schnellroda. Darin spricht er von einer „angenehmen Abwechslung“ zum Alltag in „Berlin. Brüssel und Straßburg“ und davon, dass die Welt in Schnellroda „geerderter, ehrlicher und normaler“ wäre.

Hier der Video-Zusammenschnitt der beiden Auftritte:

Meuthens letzte Stunden im Scheinwerferlicht

Nachdem Petry und Lucke ihre Wandertour durch die Schwatzrunden des Fernsehens gezogen und das erzählt hatten, was man von ihnen hören wollte, verschwanden sie wieder in der medialen Nichtbeachtung. Auch Journalisten lieben den Verrat, aber hassen den Verräter. Dass es mit Meuthen anders laufen wird, ist stark zu bezweifeln.

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