Mit Suizid-Berichterstattung und Fake-News gegen Herbert Kickl

Mit Suizid-Berichterstattung und Fake-News gegen Herbert Kickl
Bild: Agenturfoto mit Model nachgestellt

Während etablierte Medien den Suizid einer oberösterreichischen Ärztin noch dazu nutzten, um allgemein gegen Corona-Maßnahmenkritiker zu hetzen, haben sie sich im Falle des Suizidversuchs des ehemaligen FPÖ-Politikers Hans-Jörg Jenewein auf ein spezielles Ziel eingeschossen: FPÖ-Chef Herbert Kickl

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Besonders hervorsticht dabei ein Bericht der beiden „Kronen Zeitung“-Redakteure Christoph Budin und Ida Metzger. In deren Machwerk wird besonders deutlich, wie tlw. mit vermutlich frei erfundenen „Quellen“ versucht wird einen Keil in die FPÖ zu treiben. Sehr interessiert an diesen Vorgängen scheint auch die ÖVP zu sein. Aber der Reihe nach:

Frei erfundene besondere Nähe

Bereits die Schlagzeile des Krone-Textes (hier eine frühe Version des mittlerweile mehrfach überarbeiteten Artikels) zeigt, welche Intention die beiden Krone-Redakteure mit ihrem Artikel verfolgen:

„Polit-Tragödie um Kickls Vertrauten Jenewein“

Im Text wird fälschlicherweise behauptet, dass Jenewein „einstige rechte Hand“ Kickls gewesen sei. Dabei drängt sich die Frage auf, wie die Krone und zahlreiche andere Medien auf die Idee kommen, dass Jenewein ein besonderer Vertrauter von Kickl gewesen sei? Zur Erinnerung: Für die Nationalratswahl wurde Jenewein auf einen derart schlechten Listenplatz gereiht, dass er den Einzug ins Parlament nicht mehr schaffte. Vor ihm war sogar noch Quereinsteiger Norbert van Handel platziert. Wäre Jenewein wirklich die rechte Hand von Kickl gewesen, hätte der freiheitliche Klubobmann Herbert Kickl sicher die Möglichkeiten gehabt, ihn besser zu platzieren.

Jeneweins Schwester weist wilde Spekulationen zurück

Die weiteren Ausführungen der Krone sind dermaßen ungeheuerlich, dass Jeneweins Schwester, FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dagmar Belakowitsch, per Presseaussendung einschreiten musste, um einen „Fake News“-Flächenbrand zu verhindern. Darin stellte sie klar:

„Offensichtlich setzen Medien ungeniert nicht nur Persönlichkeitsrechte außer Kraft, sondern verbreiten darüber hinaus ungeheuerliche Falschnachrichten. Laut eigener Auskunft meines Bruders gibt es keinen Abschiedsbrief, in dem er seine Verzweiflungstat angekündigt oder erklärt hat. Er liegt auch Gott sei Dank nicht im Koma.“

Vermutlich frei erfundener Abschiedsbrief

Die Presseaussendung dürfte eine direkte Reaktion auf den Krone-Artikel gewesen sein. Die beiden Redakteure schrieben nämlich, dass Jenewein „auf der Intensivstation der Klinik Ottakring um sein Leben“ kämpfe. Noch widerlicher ist jedoch, dass Budin und Metzger von einem Abschiedsbrief schreiben, den es laut Jeneweins Schwester gar nicht gibt:

Angeblich gibt es laut Parteikreisen einen Abschiedsbrief. Jenewein zeigte sich jedenfalls in internen Gesprächen in den letzten Tagen ‚von Herbert tief enttäuscht'“.

Es ist fraglich, ob es diese namentlich nicht genannten „Parteikreise“ überhaupt gibt. Der Verdacht liegt nahe, dass die beiden Redakteure ihre eigenen Gedanken nur hinter dieser Formulierung verstecken. Verbunden mit dem vermutlich frei erfundenen Abschiedsbrief formulieren die beiden Krone-Redakteure auch diesen Satz:

„Für Herbert Kickl könnte (…) die letzte Anklage seines früheren Vertrauten jedenfalls an der Spitze der Freiheitlichen eng werden.“

Im Schlusssatz des Artikels wird wieder jemand zitiert ohne ihn namentlich zu erwähnen:

„Polit-Beobachter sprechen schon von Ibiza 2.0“

Hier die aktuelle Version des Krone-Artikels.

Krone-Redakteure pfeifen auf Sorgfaltspflicht und Ehrenkodex

Die journalistische Sorgfaltspflicht wurde hier offenbar missachtet, um der eigenen Erzählung mehr Dramatik zu verleihen. Ebenso dürften Bundin und Metzger den Ehrenkodex für die österreichische Presse (12. Suizidberichterstattung) verletzt haben. Darin ist festgelegt, dass über Suizide und Suizidversuche „im Allgemeinen große Zurückhaltung“ geboten sei und auf „überschießende Berichterstattung“ verzichtet werden sollte.

Geplanter Angriff auf Kickl?

Während die Krone-Redakteure nicht verraten, wer ihre Quellen sind, spekuliert ein tatsächlicher Politbeobachter auf Twitter über die Hintergründe der Krone-Berichterstattung. Die Rede ist vom nicht ganz ernstzunehmenden und zu recht umstrittenen Rudi Fußi. Hier sein Tweet:

„Krone-Story geht online, erster Retweet kommt – Zufall oder nicht – von Nehammers Pressesprecher. Was läuft hier? Wollte man den Groll gegen Kickl lenken auf Basis einer halberfundenen Geschichte? Weil dieser einer VP-Fp-Koalition im Weg steht? Viele Fragen bleiben offen.“

Ordentlicher Umgang von Kickl

In vielen etablierten Medien, wie der Krone, wird FPÖ-Chef Kickl indirekt für Jeneweins Suizid-Versuch verantwortlich gemacht, weil dieser Falschmeldungen der etablierten Medien richtig stellte und Jenewein selbstverständlich ins Büro bestellen ließ. Am 6. August veröffentlichte Kickl eine kurze Stellungnahme auf Facebook. Darin heißt es u.a.:

„Ich habe nach Kenntnisnahme der im Raum stehenden Vorwürfe den zuständigen Personalverantwortlichen des Parlamentsklubs angewiesen, den Mitarbeiter (gemeint ist Jenewein) unverzüglich einzubestellen und die nötigen dienstrechtlichen Schritte zu setzen.“

Professioneller Umgang als Vorwürfe aufkamen

Diese Vorgangsweise der FPÖ ist als recht professionell einzustufen. Besonders, wenn man sich daran zurückerinnert, wie die FPÖ ansonsten mit Problemen umging. Erinnert sei hier beispielsweise an die widerlichen Distanzierungen als die etablierten Medien das völlig harmlose Rattengedicht international skandalisierten. Damals haben Strache und Co. den Verfasser des Gedichtes nicht nur grundlos fallengelassen, sondern sich auch wortreich und mehrmals von ihm distanziert.
Strache hat sich übrigens auf Facebook auch zu Jeneweins Suizidversuch geäußert. Wirklich einfühlsam sind die Worte des Ex-FPÖ-Chefs jedoch auch nicht:
„Das ist tragisch. Ich wünsche baldige Besserung. Niemand sollte mit einem Suizid aus dem Leben scheiden und davonlaufen, sondern sich den behördlichen Anwürfen stellen und diese helfen restlos aufzuklären!“

Gerald Grosz bezeichnet FPÖler als skrupellose Soziopathen

Völlig daneben ist hingegen dieser Facebook-Kommentar Gerald Grosz:
„Ich rate der FPÖ, umgehend die Konsequenzen zu ziehen! Hier sind Soziopathen am Werk, die skrupellos agieren, eigene Parteifreunde diffamieren und am Ende das ferngesteuerte Bauernopfer in den Tod treiben! Wenn sich die FPÖ nicht umgehend säubert, ist sie dem eigenen Untergang geweiht!“
Welchen FPÖ-Politikern Gerald Grosz unterstellt skrupellose Soziopathen zu sein, wollte er auch im Video-Interview mit oe24 nicht verraten. Angemerkt sei hier jedoch, dass Grosz um das Amt des Bundespräsidenten kandidiert und FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz ein harter Konkurrent für ihn sein dürfte.

Rücksichtlose Hetze

Zusammenfassen lassen sich all diese Vorgänge mit den Schlusszeilen der Presseaussendung von Jeneweins Schwester Dagmar Belakowitsch:
„Eine derartige mediale Hetze ist widerlich und rücksichtslos gegenüber der gesamten Familie, ganz besonders gegenüber der Ehefrau und den minderjährigen Kindern. Nur um der FPÖ und insbesondere dem Parteiobmann zu schaden und um Klicks und Auflage zu machen, werden auf dem Rücken einer Familie Persönlichkeitsrechte massiv verletzt und dreiste Unwahrheiten verbreitet.“

Weitere interessante Texte zum Instrumentalisierung von Suiziden:

Wichtiger Hinweis: Menschen, die selbst an Suizid denken, sich um jemanden sorgen oder einen Menschen aufgrund eines Suizidtodesfalls verloren haben, finden hier Erste-Hilfe-TippsNotfallkontakte und Hilfsangebote in ihrer Nähe.

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