Blick in die Zukunft: In Syrien sieht man, was uns jetzt bevorsteht

Blick in die Zukunft: In Syrien sieht man, was uns jetzt bevorsteht
Neben dem Mangel an leistbarer und zuverlässiger Energie machen in Syrien Sanktionen, Inflation, Fachkräftemangel und der Einfluss raumfremder Mächte das Leben schwer. Bild: Info-DIREKT

Peter Scholl-Latour, meinte einst „Wer halb Kalkutta aufnimmt, rettet nicht Kalkutta, sondern wird selbst Kalkutta!“ Um diese Feststellung von Scholl-Latour persönlich auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, hätte ich meine Reise nach Syrien bereits in Frankfurt beenden können. Der Flug nach Syrien hat sich jedoch trotzdem gelohnt. Es war nämlich sehr beeindruckend, mit eigenen Augen zu sehen, wie einseitig wir von den etablierten Medien über das Land im Nahen Osten informiert wurden und werden.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller aus dem aktuellen Magazin Info-DIREKT

Wenn man in die Fremde reist, lernt man jedoch nicht nur die dortige Kultur und die dortigen Gegebenheiten besser kennen, sondern es wird einem auch der Zustand der eigenen Heimat dadurch bewusster.

In Syrien konnte ich die Auswirkungen jener Entwicklungen sehen, die nun auch in Europa rasend schnell schlagend werden: den Mangel an leistbarer Energie, die rasende Inflation, die Zerbrechlichkeit multikultureller Gesellschaften, ein stärker werdender Islam, eine autoritäre Staatsführung, die fehlende Jugend, die fehlenden Fachkräfte, das Zusammenbrechen von Lieferketten, die Zerstörungswut von Extremisten und den Einfluss raumfremder Mächte auf die eigene Region.

Europa darf nicht Syrien werden

Jeder, der einsieht, dass sich all das negativ auf Syrien auswirkt, sollte alles dafür tun, seiner eigenen Heimat, seiner eigenen Familie und sich selbst diese Entwicklungen zu ersparen. Wenn man merkt, dass die Energieversorgung wichtig für einen Staat, seine Wirtschaft und seine Menschen ist, darf man damit keine Experimente machen. Wenn man weiß, dass eine multikulturelle Gesellschaft ein friedliches und demokratisches Zusammenleben erschwert, muss man den Bevölkerungsaustausch stoppen. Auch für all die anderen Negativerscheinungen gäbe es einfache Handlungsmöglichkeiten, um die damit verbundenen Gefahren abzuwenden.

Von Syrern lernen

Doch selbst, wenn das in nächster Zeit nicht gelingen sollte, zeigen die Syrer, wie man trotz schlechter Bedingungen in der eigenen Heimat überleben kann. In Krisenzeiten ist es wichtig, Teil eines starken, möglichst regionalen Netzwerkes zu sein. Zusammenrücken, sich untereinander helfen und sich gegenseitig Mut machen, sind die Gebote der Stunde.

Voraussetzung für ein halbwegs glückliches Leben unter unglücklichen Umständen ist auch, dass man sein Leben nicht an materiellen Dingen ausrichtet, sondern an emotionalen Werten. Was man sich von den Syriern auch abschauen kann, ist ihr Stolz auf die große Geschichte ihrer Heimat und ihre skeptische Grundhaltung gegenüber den Versprechungen der USA.

Weitere Infos

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