„Falter“-Logik: Wer VDB wählt, wählt eigentlich auch eine Frau!

"Falter"-Logik: Wer VDB wählt, wählt eigentlich auch eine Frau!
Bildschirmfotos von falter.at und Twitter; Bild Van der Bellen und seine Ehefrau: Info-DIREKT; Bildkomposition: Info-DIREKT

„Was nicht passt, wird passend gemacht!“, dürfte das oberste Motto etablierter Journalisten und Experten sein. Hier ein besonders absurdes und aktuelles Beispiel aus Österreich:

Dass sich keine Frau um das Amt des Bundespräsidenten bewirbt, schmerzt Lifestyle-Linke besonders. Freilich hätten sie es selbst in der Hand gehabt, eine Frau aufzustellen. Stattdessen haben sich bis auf die FPÖ aber alle (!) im Parlament vertretenen Parteien hinter dem amtierenden Präsidenten Alexander Van der Bellen verschanzt. Die Hoffnung, dass der amtierende Kandidat wieder gewählt wird, war wohl mehr wert als das ständige Geschwafel von „Gleichberechtigung“. Auch auf Quotenregelungen, die man sonst Behörden und Unternehmern gerne vorschreibt, verzichtet die Schickeria gerne, wenn es darum geht die eigene Macht zu erhalten.

Van der Bellens Frau als „Frau Bundespräsident“ am Cover

So wollen und müssen die Haltungsjournalisten schön reden, was sie eigentlich immer kritisieren. Nicht verwunderlich also, dass der Lifestyle-Linke Falter als aktuelles Titelblatt, die Gattin von Bundespräsident Van der Bellen mit der Aufschrift „Frau Bundespräsident“ zeigt.

Barbara Toth, eine bekannte Redakteurin des Blattes, erklärt auf Twitter, wie die Falter-Titelseite zu verstehen sei:

Bei den Präsidentschaftswahlen steht keine Frau zur Wahl? Stimmt nicht ganz. Wer @vanderbellen wählt, bekommt Doris Schmidauer dazu. Meine Kollegin NinaHoraczek mit einem sehr detaillierten Portrait der hochpolitischen „First Lady“ im neuen falter_at“

Demokratiepolitisch bedenklich

Werner Reichel, der Herausgeber des gerade erst erschienenen Buchs „VAN DER BELLEN – Der parteiische Präsident“ hält es in einem Gespräch mit Info-DIREKT für demokratiepolitisch bedenklich, wenn man eine Person wählt, hinter der eigentlich eine andere steht.

Kritische Distanz und journalistische Vernunft

Chefredakteur des Faltes ist übrigens Bobo-Guru Florian Klenk, der sich selbst als moralische Instanz des Landes sehen dürfte und ähnlich wie ORF-Moderator Armin Wolf mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde. Selbstverständlich wurde auch Barbara Toth mit sehr gut dotierten Preisen ausgezeichnet. Beispielsweise 2011 mit dem Prälat-Leopold-Ungar-Journalistenpreis, der nach einem Caritas-Präsidenten benannt wurde, und 2016 mit dem Kurt-Vorhof-Preis, da sie „journalistische Glanzpunkte gesetzt“ habe. Ferner heißt es in der Begründung der Jury zur Verleihung an Babsi Toth:

„Mit klaren Positionen habe sie dennoch stets kritische Distanz in der Sache und hohes Differenzierungsvermögen bewiesen. […] Hintergründige Analyse, gepaart mit sprachlicher Brillanz, die soziale Verantwortung immer im Blickfeld, zeichnen die Arbeiten aus. In einer oft hysterisch aufgeheizten Debatte war sie eine wohltuende Stimme journalistischer Vernunft.“

Altbekanntes Framing

Zur Erinnerung: Im Bundespräsidentenwahlkampf 2016 bezeichnete der Falter auf seinen Titelseiten den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer als „Der Schauspieler“ (Ausgabe 46/2016) und später als „Der Heuchler“ (Ausgabe 9/2019). Van der Bellen, der sich im Wahlkampf vor Bergkulisse mit Österreich-Fahne und Tiroler-Dialekt präsentiert, hat der Falter hingegen bisher nie als Heuchler bezeichnet.

Wer Van der Bellen kritisiert, verbreitet Hass

Während Van der Bellen also medial äußerst wohlwollend begleitet wird, werden alle, die nicht in den Chor der VDB-Fans einstimmen als rüpelhaft und gewalttätig dargestellt. So auch vor ein paar Tagen: Da besuchte VDB ein Gasthaus in Linz. Als der Wirt mehrere Fotos mit dem grünen Bundespräsidenten in seinem Gastgarten stolz auf Facebook postete, schrieben ihm zahlreiche seiner Gäste, was sie von Österreichs Joe Biden halten. Ohne auch nur einen einzigen Beleg dafür zu bringen, behaupteten mehrere etablierte Medien, dass der Wirt mit Hass-Postings bedroht worden sei.

Weitere Artikel …