AfD-Landtagskandidat fühlt sich allen Menschen näher als Björn Höcke

AfD-Landtagskandidat Ansgar Schledde fühlt sich allen Menschen näher als Björn Höcke
Bildschirmfotos: Neue Osnabrücker Zeitung; Symbolbild Mann: fp; Bildkomposition: Info-DIREKT

Es ist selten, dass ein Mitglied der AfD in der Mainstreampresse positiv porträtiert wird. Wenn man sich jedoch die haarsträubenden Aussagen von Ansgar Schledde, Stadtrat, Landtagskandidat und Stellvertretender Vorsitzender der AfD-Niedersachsen ansieht, weiß man sehr schnell, wieso man ihn im Gegensatz zu anderen AfD-Politikern ausführlich zu Wort kommen lässt. Die Presse hat mal wieder einen Feindzeugen gefunden, gegen einen wirklich alternativen Kurs der Partei und natürlich gegen Höcke.

Ein Kommentar von Joachim Wiessner

Was wie jahrealte Sprüche eines Jörg Meuthen klingen, sind aktuelle Aussagen von Ansgar Schledde gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“:

  • „Ich betrachte mich als Aufräumer in diesem Landesverband. Leute, die den Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung verlassen, werden schlicht aus der Partei geschmissen. Für Niedersachsen kann ich das definitiv sagen, das ist eine ganz klare Ansage!“
  • „Weiter als von Björn Höcke könnte ich von einem Menschen nicht entfernt sein.“
  • Im Bezug auf vermeintlich zu radikale Mitglieder: „Diese Leute, die es sicherlich gab, sind nicht mehr da.“

Schledde singt das alte Hohelied des bürgerlich-liberalen Kurses, das vor ihm schon Lucke, Meuthen und diverse andere ehemalige AfD-Mitglieder gesungen haben. Dafür darf er sich über positive Berichterstattung seines beruflichen Werdegangs und die Porträtierung als „Macher“ und „Aufräumer“ freuen.

Peinliche Anbiederung kurz vor der Landtagswahl

Ansgar Schledde verrät dem auffallend wohlwollenden Journalisten, dass er 2015 wegen dem Euro in die Partei eingetreten sei. Er habe sich aber auch eine Mitgliedschaft bei CDU oder FDP überlegt.Wie gut er in die beiden Altparteien gepasst hätte, zeigt sich in jeder Zeile des Artikels: Verständnis für die Isolation seiner AfD durch die anderen Parteien („Die Ablehnungshaltung der anderen Parteien hat schon seine Gründe“), Absage an jede Form von Grundsatzopposition („Wir haben da einen inhaltlichen Kampf. Diese Entgleisungen Einzelner sind nicht nötig. Wir müssen auch beweisen, dass wir eine Alternative sind und dass wir konsensfähig sind“), der Traum der Koalition mit CDU und FDP („Da haben meine Vorgänger leider viel Porzellan zerschlagen”) und weitere Stellungnahmen zeigen, dass mit Meuthen nicht automatisch auch sein Geist vollständig aus der Partei verschwunden ist.

Die Aussagen dürften dabei nicht zufällig jetzt kommen, immerhin sind in Niedersachsen am 9. Oktober Landtagswahlen und angesichts der sich entwickelnden Krise steigen die Umfragewerte der AfD, gerade aufgrund von Politikern wie Höcke. Da dürfte den Journalisten ein Feindzeuge wie Schledde gerade zur rechten Zeit gekommen sein, der in der Tat zeigt, dass er von Politikern wie Höcke nicht weiter entfernt sein könnte – wenn auch in einem anderen Sinne als von ihm gedacht.

Schledde plötzlich sehr schweigsam

Anmerkung der Redaktion: Bevor wir diesen Kommentar veröffentlicht haben, haben wir versucht von Ansgar Schledde eine Stellungnahme zu bekommen. Unsere Frage, ob er von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ richtig zitiert wurde, beantwortete er mit „nein“. Auf die Frage, ob wir dazu ein Telefongespräch führen könnten, nannte er uns zwar einen konkreten Zeitpunkt – seine Telefonnummer gab er uns jedoch auch auf Nachfrage nicht. Unsere schriftlichen Fragen, die wir ihm deshalb sandten, beantwortete er so:

„Guten Tag, wir werden uns bis nach der Landtagswahl nicht mehr äußern. Freundliche Grüße!“

Hier die Fragen, die wir an ihn richteten:

  1. Welche Ihrer Aussagen wurde von NOZ falsch zitiert oder in einem falschen Zusammenhang dargestellt, bzw. gänzlich frei erfunden?
  2. Was haben Sie bisher gemacht, um die falschen Zitate richtigzustellen bzw. richtigstellen zu lassen?
  3. Wie stehen Sie zu Björn Höcke?
  4. Wie stehen Sie zur FDP und CDU?

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