Klaus Schwabs Kampfschrift für den „Great Reset“

Klaus Schwabs Kampfschrift für den "Great Reset"
Bild WEF-Chef Klaus Schwab: Von <a rel="nofollow" class="external text" href="https://www.flickr.com/people/49344088@N04">Foundations World Economic Forum</a> - <a rel="nofollow" class="external text" href="https://www.flickr.com/photos/yglvoices/48165514411/">Meet the Leader with Professor Schwab</a>, CC BY 2.0, Link; Bildkomposition: Info-DIREKT

Klaus Schwab und Thierry Malleret beschreiben in ihrem Buch „Covid-19: Der Große Umbruch“ (englischer Originaltitel „The Great Reset“) fast ausschließlich die Ereignisse, Maßnahmen und Auswirkungen von „Corona“. Erst im letzten Teil ihres bereits im September 2020 auf Deutsch erschienen Werkes präsentieren sie ihre „Great Reset“-Gedanken unverblümt.

Eine Buchbesprechung von Hermann Soyka aus dem aktuellen Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 46

Dabei wenden sie jenen semantischen „Kniff“ an, der in den letzten Jahren von der gesamten etablierten Medien- und Politlandschaft benutzt wurde: Für die negativen Folgen der Pandemie machen sie nicht die Maßnahmen der Regierungen und internationalen Organisationen verantwortlich, sondern ausschließlich das Corona-Virus.

Die beiden Autoren bezeichnen das Jahr 2020 als

„Scheideweg in eine bessere (…) integrativere, gerechtere und umweltfreundlichere Welt.“

Es werde nie wieder einen „Normalzustand“ wie vor Corona geben. Künftig müsse man zwischen einer Epoche „Vor-Corona (BC)“ und „Nach-Corona (AC)“ unterscheiden.

Hypervernetzte Welt und totale Überwachung

Die wechselseitigen Abhängigkeiten von Politik, Wirtschaft und Sozialverhalten seien Folgen einer Globalisierung, die sich noch beschleunigen und verstärken würde. Globalisierung und Fortschritt hätten die Welt „hypervernetzt“. Künftig bestünde die Welt nicht mehr aus 193 verschiedenen Booten – womit alle Staaten der Erde gemeint sind -, sondern aus 193 Kabinen auf einem Schiff. Die Frage, welcher Kapitän dieses Schiff dann steuern sollte, wird von den beiden Autoren allerdings umschifft.

Die Eindämmung der „Pandemie“ habe ein weitreichendes Überwachungssystem erforderlich gemacht. Die IT-Infrastruktur sei verbessert worden und es seien digitale Werkzeuge entwickelt worden, um rasch notwendige Maßnahmen zu koordinieren und kundzumachen. Insbesondere gebe es seit „Corona“ mehr gesetzliche und technische Möglichkeiten für Tracking (Elektronische Ermittlung des Aufenthaltsorts einer Person) und Tracing (Nachverfolgung der Kontakte von Personen). Durch diese elektronischen Überwachungssysteme können Ausgangsbeschränkungen leichter kontrolliert werden.

Nationale Selbstbestimmung als Risiko

Corona habe, so die Autoren, – zumindest vorübergehend – die Einigelung der Staaten verstärkt (Einreisebeschränkungen, Grenzkontrollen, wirtschaftlicher Protektionismus). Das habe auch zu einem Anstieg des Nationalismus geführt, der jedoch zurückgedrängt werden müsse, da sonst das Risiko bestehe, dass die Nationalstaaten wiederbelebt werden, was zu „ungezügeltem Nationalismus“ führen könne. 

In diesen Textpassagen des Buches sticht das Anliegen von Schwab und Malleret deutlich hervor: Sie wollen die Souveränität der Völker mit ihren Nationalstaaten abschaffen und stattdessen einen Einheitsmenschen in einer Einheitswelt formen.

In der bisherigen Pandemie-Bekämpfung sehen die beiden WEF-Mitglieder ein Versagen der globalen Ordnungspolitik – was sie bedauernd erwähnen. In diesem Zusammenhang wird im Buch Bill Gates zitiert, wonach „die WHO die Ausbreitung des Virus“ verlangsamt habe. „Die Welt“ brauche deshalb „die WHO mehr denn je“.

Corona-Schock im Klima-Kampf nutzen

Aus Sicht der beiden Globalisten sei die Pandemie mit der Klimakrise vergleichbar. Beides seien globale existenzielle Krisen für die gesamte Menschheit, die globale Lösungen erfordern würden. Bei den beiden Krisen gebe es nur Unterschiede hinsichtlich des Zeithorizontes. Die Pandemie sei sofort sichtbar und verlange Sofortmaßnahmen, deren Wirkung auch sofort erkennbar sein müsste. Die Maßnahmen gegen die Klimakrise seien dagegen erst langfristig wirksam, dies dämpfe die Akzeptanz der Maßnahmen in der Bevölkerung. Allerdings lasse sich der „Schock“ der Pandemie dazu verwenden, Maßnahmen gegen die Klimakrise leichter durchzusetzen.

Im Bereich des menschlichen Zusammenlebens habe Corona das persönliche Lebensumfeld, den sozialen Zusammenhalt verändert, konstatieren Schwab und Malleret. Kontakte zu nahestehenden Personen (Familie, enge Freunde) seien stärker geworden. Auch der Zusammenhalt ähnlicher ethnischer Gruppen habe sich verstärkt. Als Schattenseite dieser Entwicklung bezeichnen die beiden führenden WEF-Mitglieder den dadurch stärker gewordenen Patriotismus.

Interessant: Dass durch dauernde Negativmeldungen und Corona-Panikmache der letzten Jahre die psychische Gesundheit vieler Menschen geschädigt und Psychosen, Suchterkrankungen, Depressionen und Selbstmorde zunehmen werden, war Klaus Schwab und Thierry Malleret bereits zu Beginn des Corona-Wahnsinns klar. Unternommen haben die beiden „Humanisten“ und ihr einflussreiches „Weltwirtschaftsforum“ jedoch nichts dagegen.

Kampfschrift für den „Great Reset“

Am Ende des Buches stellen die Autoren einige rhetorische Fragen zur Auswirkung der Corona-Krise auf den Lebensstil der Menschen. Hier einige davon: Haben die Menschen eigene Überzeugungen, eigene Glaubensinhalte überdacht? Hat sich Kauf- und Konsumverhalten verändert? Ist der Wunsch nach mehr Grün, mehr Bewegung und Aufenthalt in der freien Natur gestiegen? Könnte die weltweit gemeinsam gemachte Erfahrung der Pandemie dazu beitragen, einige der Probleme zu entschärfen, mit denen wir zu Beginn der Krise konfrontiert waren? Kann aus den Lockdowns eine bessere Gesellschaft hervorgehen?

Mit diesen Fragen sollen die Leser des Buches wohl auf den unausweichlichen „Great Reset“ eingestimmt werden:

Der Große Umbruch ist kein netter Versuch, sondern eine absolute Notwendigkeit. Es geht darum, die Welt weniger gespalten, weniger verschmutzend, weniger zerstörerisch, dafür integrativer, gerechter und fairer zu machen. Nichts zu tun, bedeutet weiterhin soziale Ungleichheit, wirtschaftliche Ungleichgewichte, soziale Ungerechtigkeit. Der Große Umbruch ist noch keine beschlossene Sache. Manche sehen seine Notwendigkeit nicht ein, haben Angst vor der Größe der Aufgabe und hoffen, daß die Situation bald wieder ‚normal‘ wird“.

Ein Zurück in die alte Normalität gebe es jedoch nicht mehr:

„Die Welt steht an einem Scheideweg: Ein Weg führt in eine bessere Welt, integrativer, gerechter und respektvoller gegenüber Mutter Natur. Der andere führt in eine Welt, die der gleicht, die wir gerade hinter uns gelassen haben – nur schlimmer und ständig von bösen Überraschungen bedroht. Wir müssen also den richtigen Weg wählen.“ 

Mehr über Klaus Schwabs Buch „The Great Reset“ und den Transhumanismus erfahren Sie im aktuellen Magazin Info-DIREKT, Ausgabe 46.

Über den Autor

Hermann Soyka geboren 1941 in Wien, lebt heute in Graz. Er ist Vater von vier Kindern und Großvater von neun Enkelkindern. Soyka war 15 Jahre Gemeinderat einer parteiunabhängigen grünen Bürgerliste. Als Pensionist studierte er Geschichte (Diplomabschluss als Mag. phil. im Februar 2014).

 

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