Zeit der Distanziererei auch bei FPÖ-Oberösterreich vorbei?

Zeit der Distanziererei auch bei FPÖ-Oberösterreich vorbei?
Bild FPÖ-Oberösterreich-Landesparteisekretär Michael Gruber: Info-DIREKT

2020 hat FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz im Info-DIREKT-Interview die Parole ausgegeben „Mit der Distanziererei ist es jetzt vorbei“. Es hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile dürfte die Botschaft auch bei der FPÖ-Oberösterreich angekommen sein.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

FPÖ-Oberösterreich-Landesparteisekretär Michael Gruber weigerte sich nämlich nun auf Zuruf der „Kronen Zeitung“ sich vom freiheitlichen Bürgermeister der Gemeinde Gallspach, Dieter Lang, zu distanzieren. Lang hat auf seinem Privatauto einen „AUF1“-Aufkleber angebracht. Irgendein Denunziant dürfte sich daran gestoßen haben und den beliebten Bürgermeister bei der „Kronen Zeitung“ vernadert haben.

„Krone“-Redakteur Mario Zeko verfasste dazu gleich einen Artikel, in dem er behauptet, dass Langs Aufkleber für „hitzige Debatten“ sorge und Lang deswegen eine „Schelte“ bekommen habe. In Wirklichkeit dürfte sich die Aufregung deswegen jedoch auf den Bekanntenkreis von Zeko beschränkt haben. So gelang es dem „Krone“-Redakteur nur Stellungnahmen von völlig unbedeutenden Politikern dazu zu bekommen –  nämlich einer Grünen Landtagsabgeordneten und einem ÖVP-Regionalpolitiker. Was der Krone-Redakteur dazu sagt, lesen Sie am Ende des Beitrags!

FPÖ-Gruber: „Auf solche Lächerlichkeiten gehen wir nicht ein“

Auch bei der FPÖ versuchte der „Krone“-Redakteur sein Glück, um vermutlich durch eine Stellungnahme aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Bürgermeister Dieter Lang wollte jedoch nicht mit ihm sprechen und FPÖ-Landesparteisekretär Michael Gruber wies ihn klar in die Schranken:

 „Es geht um einen Sticker auf einem privaten Fahrzeug. Auf solche Lächerlichkeiten gehen wir nicht ein. Wir beschäftigen uns mit den wahren Problemen der Bevölkerung und halten uns nicht mit solch peinlichen Vernaderungsversuchen auf.“

Die eigenen Wähler begeistern

Nachdem FPÖ-Oberösterreich-Chef Manfred Haimbuchner seiner Parteijugend die Seite „www.bevölkerungsaustausch.at“ ermöglicht und in einem Interview verteidigt hat , ist das in Oberösterreich der nächste Schritt zu einer Partei, die auch an ihre Wähler und nicht nur an das Wohlwollen von ÖVP-Landeshauptmann Thomas Stelzer denkt. Zu diesem Umdenken trägt vielleicht auch der Erfolg der freiheitlichen Bundespartei bei, die durch ihren klaren Kurs bei den Funktionären und Stammwählern für Begeisterung sorgt und bei immer mehr Umfragen auf einen Wählerstimmenanteil von 30 Prozent kommt.

Freilich ist da in Oberösterreich noch viel zu tun. Dass sich manch blaue Regionalpolitiker dagegen gewehrt haben sollen, dass die „Remigration-Tour“ der „Freiheitlichen Jugend“ auch in ihren überfremdeten Bezirken Halt macht, ist nur ein Beispiel dafür.

Stellungnahme des „Krone“-Redakteurs

Wir haben bei Mario Zeko nachgefragt, weshalb er zwei kaum bekannte Politiker zu dem Aufkleber befragt hat. Dazu wollte er sich nicht äußern. Zur Frage, von wem Lang für den Aufkleber gescholten wurde, meinte er nur „siehe Zitate im Artikel“. Genau dort lässt sich jedoch keine Schelte finden, sondern nur ein Landesparteisekretär, der sich zu „solch peinlichen Vernaderungsversuchen“ nicht äußern wollte. Da unter einer „Schelte“ eine Zurechtweisung verstanden wird, sind die beiden unbedeutenden Politiker der Grünen und der ÖVP wohl kaum dazu in der Lage, einen FPÖ-Bürgermeister zu schelten. Fast schon witzig ist hingegen, wie der „Krone“-Redakteur begründet, dass er von einer „hitzigen Debatte“ schreibt:

„Dazu kann ich nur einen Blick auf den Bericht auf Krone.at empfehlen, derzeit gibt es dort 412 Kommentare.“

Da die Kommentare unter seinem Text logischerweise erst abgegeben werden konnten nachdem er seinen Text veröffentlicht hatte, ist das also kein Beleg dafür, dass es eine „hitzige Debatte“ gab, als er seinen Text schrieb. Zudem sind die abgegebenen Kommentare auch nicht wirklich hitzig. Hier zwei Beispiele dafür:

  • „Als ob es nichts wichtigeres gäbe….“

  • „Wenn es sonst keine Sorgen gibt ……“

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