Tod von Arvay zeigt: Meinungswächter nehmen Suizide billigend in Kauf

Tod von Arvay zeigt: Meinungswächter nehmen Suizide billigend in Kauf
Symbolbild: fp

Der Suizid des mutigen Wissenschaftlers Clemens Arvay legt erneut offen, auf welch schmutzige Art und Weise eine kleine Cli­que an Medienleuten Andersdenkende bis in den Tod schikaniert.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Selbsternannte „Haltungsjournalisten“ und ihre Genossen suhlen sich gerne Selbstgerechtigkeit und Menschlichkeit. In Wirklichkeit führen sie jedoch einen brutalen Kampf gegen jeden, der ihre Deutungshoheit auch nur anzweifelt. Ihr Hass und ihr absoluter Wille zur Macht kennen dabei keine Grenzen. Wer sich ihrem ersten medialen Warnschuss nicht beugt und zurück in den sicheren Hafen der veröffentlichten Meinung kriecht, wird medial hingerichtet.

Mediale Feldzüge gegen Meinungsabweichler

Den Auftakt bilden meist Medienanfragen an Arbeitgeber, Geschäftspartner, Schule oder Universität. Dann folgen Hetzartikel. Zuerst in wenigen, dann aber sehr rasch in immer mehr Medien. Wenn dann alle großen Zeitungen darüber berichten, versuchen sich Haltungsjournalisten in ihren Gehässigkeiten gegenseitig zu übertrumpfen. Meist dauert es nicht lange, bis dem Meinungsabweichler das Existenzrecht in irgendeiner Kolumne abgesprochen wird. Ja, und wo mediale Aufmerksamkeit ist, dort sind auch drittklassige Politiker nicht weit, die sich ganz schrecklich empört zeigen, um ihr eigenes Gesicht möglichst oft in den Zeitungen zu sehen.

Wer gute Nerven und Freunde hat, übersteht diesen ersten Schwall an Wut. Der war jedoch erst der erste Streich. Der zweite folgt meist mit etwas zeitlicher Verzögerung. Die vielen hetzerischen Medienberichte dienen nämlich nicht nur um den Meinungsabweichler kurzfristig an den Pranger zu stellen. Das Internet vergisst bekanntlich kaum etwas. In Zeiten, wo jeder jeden googlen kann, wird selbst Jahre nach dem „Skandal“ nicht nur die Suche nach einem guten Arbeitsplatz oder einer Ausbildungsstätte zum Problem, sondern eventuell auch die Partnersuche zur Herausforderung.

Kontaktschuld, Sippenhaftung und Langzeitfolgen

Durch Kontaktschuld wird der ausgestoßene Andersdenkende zudem schnell zum Unberührbaren. Wer sich als Rechtsanwalt erlaubt, ihn zu verteidigen, wird von der Jagdgesellschaft ins Visier genommen. Wer sich mit ihm fotografieren lässt, bekommt einen Warnschuss ab. Und selbstverständlich bekommt auch die Familie des Dissidenten den Druck zu spüren. Sippenhaftung ist auch im 21. Jahrhundert noch modern. Hinzu kommen in manchen Fällen auch Angriffe durch Antifa-Aktivisten auf Hab und Gut und viel zu oft auch auf Leib und Leben des Meinungsabweichlers. Immer öfter spielen bei der „Gesellschaftsjagd“ auch Justiz und andere Behörden eine unrühmliche Rolle.

Wer all das persönlich, familiär, wirtschaftlich und gesellschaftlich überlebt hat, sollte sich nicht zu früh freuen. Der dritte brutale Streich kommt nämlich schleichend. All die verleumderischen und hetzerischen Medienberichte sind nämlich nicht nur als kurzfristige Schläge in die Magengrube konzipiert – sie haben auch eine Langzeitwirkung, die sich wie ein Krebsgeschwür langsam ausbreitet. Sie dienen beispielsweise zur Vorlage bei Plattformen wie YouTube, Facebook, Instagram und Co., um Reichweiteneinschränkungen, Zensur und Kontolöschungen zu erwirken. Sehr wahrscheinlich dienen die Hetzberichte auch dazu, um sie Banken vorzulegen, damit diese der betroffenen Person das Konto kündigen – wie beispielsweise im Fall des patriotischen Aktivisten Martin Sellner, dem mittlerweile über 50 Konten – teilweise sogar in exotischen Ländern – gekündigt wurden.

Die Rolle von Wikipedia

Für Wissenschaftler wie Clemens Arvay sind zudem auch Wikipedia-Einträge ein Problem, die mit den hetzerischen Zeitungsartikeln gefüttert werden. Wikipedia schafft in der öffentlichen Wahrnehmung Tatsachen. Was dort steht, gilt als wahr und wird selbst von Richtern und Staatsanwälten zitiert. Die „Wissensplattform“ ist nicht demokratisch organisiert, sondern ganz klar hierarchisch aufgebaut. Als gewöhnlicher Bürger einen Wikipedia-Eintrag dauerhaft ändern zu wollen, kommt damit einem Kampf gegen Windmühlen gleich. Erschwerend kommt hinzu, dass Netzwerke großen Einfluss auf die online-Enzyklopädie ausüben. Wer die Möglichkeit hat, bei einer angesehenen Zeitung zu schreiben und zudem in der Wikipedia-Hierarchie weit oben steht (oder jemanden kennt, der dort weit oben steht), kann sich für sein eigenes Geschreibsel über Wikipedia mit wenig Aufwand einen „Wahrheitsstempel“ abholen.

Wie in Kafkas „Der Prozess“

Wer medial einmal so in die Mangeln genommen wurde, kann innerhalb weniger Wochen vor den Trümmern seiner eigenen Existenz stehen. Wenn der eigene Ausbildungsplatz verloren geht, wichtige Geschäftspartner oder der Arbeitgeber die Reißleine ziehen, zerplatzen nicht nur viele Träume sondern möglicherweise auch Kreditverträge, langjährige Freundschaften und Beziehungen. Am Ende einer solchen Hetzkampagne kann es für den Betroffenen finster, kalt und einsam werden. Der Betroffene und sein Umfeld sind meist völlig ohnmächtig gegen solche mediale Feldzüge. Man weiß, dass das, was über einen behauptet wird, nicht stimmt. Man kann es auch beweisen, wird jedoch trotzdem nicht gehört. Man fühlt sich wie die Romanfigur von Franz Kafkas „Der Prozess“.

Weshalb man als Opfer von medialen Vernichtungszügen derart machtlos ist, ist leicht erklärt: Etablierten Medien, ihren Haltungsjournalisten und „Experten“ geht es nicht um Wahrheitsfindung oder anständige Berichterstattung, es geht um Deutungshoheit, also darum, wie bestimmte Ereignisse in der veröffentlichten Meinung dargestellt und erzählt werden. In diesem Kampf werden Journalisten zum Ermittler, Ankläger, Richter und Henker in einer Person. Ein Bitten, Betteln und Pochen auf faire Berichterstattung ist deshalb völlig aussichtslos.  Journalisten, NGOs und Antifa-Aktivisten, die solche Eskalationsspiralen starten und im Gange halten, wissen genau, was sie tun. Zur Durchsetzung ihrer Gleichheitsideologie nehmen sie es zumindest billigend in Kauf, die Existenz Andersdenkender zu vernichten und das Leben derer Familien zu zerstören.

Clemens Arvay lässt nicht nur Freunde und Familie ratlos zurück sondern auch einen Sohn. Mitleid kennen die Haltungsjournalisten trotzdem keines, schließlich sind alle Menschen, die beim Corona-Wahnsinn nicht mitgemacht haben, aus ihrer Sicht ja unsolidarische „Lebensgefährder“ (Karl Nehammer, ÖVP), die eine Gefahr für die offene Gesellschaft darstellen. Deshalb hetzen sie selbst jetzt – wo längst erwiesen ist, dass Arvay mit seiner Kritik an der mRNA-Impfung recht hatte – munter weiter.

Gute und böse Opfer

Der Hass gegen den ruhigen Biologen wird jedoch bald verstummen. Anders als beim Selbstmord einer oberösterreichischen Ärztin, der noch immer dazu instrumentalisiert wird, um wahrheitswidrig gegen Corona-Maßnahmenkritiker zu hetzen, hält sich die Lückenpresse jetzt nämlich ganz plötzlich wieder an den journalistischen „Ehrenkodex“. Dieser besagt, dass über Suizide möglichst nicht berichtet werden solle. Zudem sei ja auch der Wunsch der Familie nach Privatsphäre zu akzeptieren, so die Heuchler. Weniger zurückhaltend waren die etablierten Medien übrigens auch, als sie einen Suizidversuch nutzten, um gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl zu schießen. Damals erfanden sie sogar einen Abschiedsbrief völlig frei.

Im starken Kontrast zu den brutalen Kampagnen gegen Meinungsabweichler steht die Berichterstattung der etablierte Medien, wenn es sich um Mitglieder ihrer Gutmenschen-Schickeria handelt. So wurde Burgschauspieler Teichmeister, der 58.000 (!) Kinderpornos gesammelt haben soll, beispielsweise von Falter-Chefredakteur Florian Klenk verteidigt:

„Wir müssen zuhören, worin die Ursachen seiner Straftat liegen. Die Öffentlichkeit muss danach noch etwas akzeptieren: Wenn die Strafe getilgt ist, dann ist der Rechtsfrieden wiederhergestellt. Man darf Teichtmeister dann die Taten nicht mehr vorwerfen, auch das schreibt das Gesetz vor. Die Gesellschaft soll sich mit einem, der sich aus der Gesellschaft entfernt hat, wieder „versöhnen“. Re-Sozialisierung ist das Ziel des modernen Strafrechts, nicht ewige Ächtung.“

Zur Erinnerung: Clemens Arvays einziges „Verbrechen“ war, dass er als Biologe der Pharmaindustrie, den Politikern und den Medien misstraute. Eigentlich sollte das die Aufgabe eines jeden seriösen Wissenschaftlers und Journalisten sein. Arvay wird dafür jedoch selbst nach seinem Tod von diversen Journalisten und Twitter-Bessermenschen diffamiert.

In eigener Sache:

Ich habe lange überlegt, ob ich diesen Text schreiben soll. Ich kann das Gebot, dass man die Selbsttötung einer Person nicht zum Wechseln politischen Kleingelds verwenden soll, nachvollziehen. Ich befürchte jedoch, wenn wir nicht gemeinsam die Vorgangsweise solcher Hetzkampagnen offenlegen, werden der medialen Jagdgesellschaft immer mehr unschuldige Menschen zum Opfer fallen. Umso größer die Krisen werden, umso stärker wird nämlich auch der Druck auf alle Personen, die sich der Obrigkeit nicht beugen. Daher bitte ich Euch, liebe Leser: Passt gut auf euch selbst und eure Mitstreiter auf. Nur gemeinsam sind wir stark!

Wichtiger Hinweis: Menschen, die selbst an Suizid denken, sich um jemanden sorgen oder einen Menschen aufgrund eines Suizidtodesfalls verloren haben, finden hier Erste-Hilfe-TippsNotfallkontakte und Hilfsangebote in ihrer Nähe.

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