„Kronen Zeitung“-Redakteur versucht sich als Haimbuchner-Ratgeber

"Kronen Zeitung"-Redakteur versucht sich als Haimbuchner-Ratgeber
Symbolbild "Kronen Zeitung", Bild FPÖ-Oberösterreich-Chef Manfred Haimbuchner und Bildkomposition: Info-DIREKT

Durch ein Video von Info-DIREKT hat diese Woche auch die „Kronen Zeitung“ den von der FPÖ-Oberösterreich mitgetragenen „Aktionsplan gegen Extremismus“ für sich entdeckt. Wenig überraschend bestärkt die „Kronen Zeitung“ FPÖ-Oberösterreich-Chef Manfred Haimbuchner auf seinem Irrweg. Aber der Reihe nach:

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Für seinen ersten Artikel zu diesem Thema zitierte Werner Pöchinger fleißig aus einem sehr kritischen Info-DIREKT-Video, um Haimbuchner mit den darin getätigten Aussagen zu konfrontieren. Anstatt sich elf Tage nach der Zustimmung zum „Antifa-Plan“ nicht mehr dazu zu äußern, nutzte Haimbuchner die Gelegenheit, um nochmals ordentlich Öl ins Feuer zu gießen und den für ihn unangenehmen Skandal nochmals anzuheizen. In seiner Stellungnahme bezeichnete er die Kritik am Abstimmungsverhalten seiner Landespartei als „völlig unsachliche und schadenfreudige Reaktion von ein paar Irregeleiteten“. Und weiter:

„Dass diese Gruppen wenig Freude mit mir haben, ist für mich durchaus beruhigend. Der große bürgerlich liberal-konservative Teil der Bevölkerung steht zu mir und meinem Weg der Politik der Vernunft für Oberösterreich.“

Von Krone-Pöchinger gab es in einem zweiten dazu veröffentlichten Text lobende Worte. Wenn Haimbuchner Landeshauptmann werden möchte, müsse er

„sich vom rechtsradikalen ‚Narrensaum‘ befreien“,

schreibt er in einem Kommentar.

Spielball der Stelzer-ÖVP

Pöchinger ist lange genug als Polit-Journalist unterwegs, um das Prinzip „Teile und Herrsche“ anwenden zu können. Es ist allgemein bekannt, dass es Manfred Haimbuchner nach Anerkennung durch etablierte Medien, Wirtschaftstreibende und die ÖVP dürstet. Wichtiger als das Wohlwollen seiner eigenen Wähler und die Gunst seiner Parteikameraden ist ihm, dass Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) die vernünftige Zusammenarbeit und Haimbuchners „Handschlagqualität“ lobt. All das weiß auch die Stelzer-ÖVP ganz genau und so lässt sie Haimbuchner gekonnt nach ihrer Pfeife tanzen.

So gesehen ist es auch nicht verwunderlich, dass die Haimbuchner-FPÖ zwar immer wieder das eigene patriotische Vorfeld kritisiert, sich von eigenen Parteimitgliedern distanziert und die eigene Bundespartei angreift, aber niemals ein kritisches Wort gegen die Landes-ÖVP äußert. Dabei würden Stelzer und Co. dafür genügend Skandale liefern.

Genau auf diese Mühlradschaufeln schüttet Krone-Pöchinger nun reichlich Wasser, wenn er schreibt:

„Das Getöse um das FPÖ-Ja zum Aktionsplan gibt ihm dazu nun eine fast geniale Gelegenheit, samt sauberer Trennung zwischen Burschenschaften als „Erfinder der Demokratie“ und rechtsextremen Möchtegern-Patrioten.“

Vergiftete Ratschläge

Während jedes Volksschulkind weiß, dass man beispielsweise bei Brettspielen keine Ratschläge des Gegners annehmen sollte, dürfte das im Linzer Landhaus kaum jemandem bewusst sein. Ein Lob der „Krone“ gilt bei den dortigen Polit-Dinosaurier als hohe Auszeichnung, die bestätigt, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde.

Solche Ratschläge des politischen Gegners sind jedoch vergiftet. Hier nur ein Beispiel dafür: Als 2021 klar wurde, dass Herbert Kickl Norbert Hofer als FPÖ-Bundesparteiobmann ablösen wird, lobten alle Haltungsjournalisten den damaligen FPÖ-Chef Norbert Hofer plötzlich als vernünftig. Gleichzeitig warnten sie vor dem „radikalen“ Kickl, der die FPÖ kaputt machen würde. Dass solche Unterscheidungen rein taktischer Natur sind, zeigt sich daran, dass Norbert Hofer im Präsidentschaftswahlkampf 2016 von genau diesen Medien noch verteufelt wurde. Die Funktionäre der FPÖ durchschauten das Spiel und wählten Herbert Kickl trotzdem zu ihrem neuen Chef. Das Resultat: In allen Umfragen ist die Bundes-FPÖ seit Monaten die stärkste Partei.

Lernen S‘ Geschichte!

Was die Mehrheit der FPÖ-Funktionäre längst verinnerlicht hat, können oder wollen Haimbuchner und seine Polit-Berater nicht verstehen. Dabei liegt es auf der Hand, dass die FPÖ immer nur dann erfolgreich war, wenn sie sich unbeirrt in den Dienst ihrer Wähler stellte. Jedes Mal, wenn sie ihre Zielgruppe vernachlässigt hat, stürzte sie zu Boden. Herbert Kickl und die freiheitliche Bundespartei haben das verstanden. Ob es der „bürgerlich liberal-konservative“ Haimbuchner jemals verstehen wird, ist fraglich, da ihm sogar das Problembewusstsein dazu fehlt und er absolut kein Verständnis dafür hat, dass Politik nicht nur in den Gebietskörperschaften und beim „VIP-Charity Showkochen“ in der „Plus City“, sondern auch in den Medien, auf der Straße, an den Unis, in den Schulen, Theatern, sozialen Medien usw. usf. stattfindet. Solange Haimbuchner das nicht versteht, werden sich Haltungsjournalisten und ÖVPler einen Spaß daraus machen, ihn als Keil gegen das patriotische Lager zu benutzen. 

Hintergrundinfos zum Anhören

Alle Hintergründe zum „Aktionsplan gegen Extremismus“ können Sie auf Google-PodcastApple-PodcastsPodcast-ArchivSpotifyTwitter und YouTube nun ganz bequem anhören:

Anmerkung für treue Info-DIREKT-Leser:

Wir bitten unsere Leser um Verständnis, dass wir in den nächsten Tagen und Wochen vermehrt über die Haimbuchner-FPÖ berichten werden. In einer Zeit in der die FPÖ in immer mehr Regierungen kommt und auch die AfD bald vor diesem Schritt stehen könnte, dient die FPÖ-Oberösterreich als abschreckendes Lehrbeispiel, wie Regierungsarbeit mehr schadet als nutzt.

 

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