Kickl-Sommergespräch: Wer sich NICHT distanziert, gewinnt!

Kickl-Sommergespräch: Wer sich NICHT distanziert, gewinnt!
Bilder von FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl beim ORF-Sommergespräch: FPÖ

In seinem ORF-Sommergespräch zeigte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl eindrucksvoll, was passiert, wenn man sich auf Zuruf nicht distanziert, sondern seine Positionen nochmals verdeutlicht.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Dass Herbert Kickl von ORF-Moderatorin Susanne Schnabl auf die „Identitäre Bewegung“ (IB) angesprochen wurde, überraschte ihn nicht:

„Frau Schnabl, ich hätte mich ja zu wetten getraut, dass es keine Sendung im ORF gibt, wo nicht die Identitären ein Thema sind.“

ORF soll Identitäre einladen

Daraufhin machte Kickl Schnabl folgenden Vorschlag:

„Wenn Sie so sehr an den Identitären und Ihrer Programmatik interessiert sind, dann laden Sie doch einmal einen von diesen Leuten ein.“

Danach stellte Kickl erneut klar, „dass die Identitären eine NGO von rechts“ und keine verbotene Organisation sind. Auf die Entgegnung Schnabls, dass die Symbole der IB verboten seien, stellte Kickl diese Vorgangsweise der schwarz-grünen Bundesregierung in Frage:

„Wo gibt es denn so etwas, dass eine Organisation als solche erlaubt ist? Aber ihre Symbole sind verboten. Kennen Sie das sonst noch?“

Eine Antwort darauf blieb Schnabl natürlich schuldig. Stattdessen versuchte sie es nochmal, Herbert Kickl zu einer Distanzierung zu bewegen. Der blieb aber stabil:

„Wenn die Identitären ein politisches Projekt oder eine Initiative betreiben, die aus unserer Sicht in Ordnung ist, warum soll ich das nicht unterstützen. Das ist genau das Gleiche, wie wenn Greenpeace irgendwo politisch etwas vorantreibt oder von mir aus Global 2000 den Kampf gegen die Gentechnik in den Lebensmitteln, dann halte ich das auch für ein unterstützenswertes Projekt.“

Kickl legt Spiel der ÖVP offen

Als Kickl dann auch noch klarstellte, dass sich die Forderung nach Remigration auf „diejenigen, die glauben, hier unter dem Vorwand und unter dem Deckmantel des Asyls in Österreich Fuß zu fassen“ beziehe, unterbrach ihn die ORF-Moderatorin, die plötzlich „gar nicht so viel Zeit darauf verwenden“ wollte Fragen zur Remigration und zur IB zu stellen. Mit der Behauptung, dass die IB eine Bedrohung für den Staat sei, wollte sie das Thema schließen, das ließ Kickl jedoch nicht zu. Gegen den Willen der überforderten ORF-Moderatorin erklärte Kickl die Hintergründe dieser Distanzierungsaufforderungen:

„Das ist ein beliebtes Spiel. So nach dem Motto der Österreichischen Volkspartei vorangetrieben: ‚Wird der Bürger unbequem, bezeichne ihn als rechtsextrem.‘ Das kennen wir von den Grünen, von der Corona-Zeit. Das haben die Leute am eigenen Leib erlebt. Wenn man etwas macht, was der Regierung nicht passt, ist man schon in der rechtsextremen Ecke des Verfassungsschutzes.“

Über die Rolle des Verfassungsschutzes führte Ex-Innenminister Kickl aus:

Der Verfassungsschutz hat die Verfassung zu schützen. Ja, der Verfassungsschutz hat die Grund- und Freiheitsrechte zu schützen. Das Versammlungsrecht zum Beispiel, das Vereinsrecht zum Beispiel, die freie Meinungsäußerung. Das hat der Verfassungsschutz zu schützen. Er hat nicht eine linke Pseudo-Moral zu schützen, er hat nicht eine Regierung zu schützen und schon gar nicht die ÖVP zu schützen, nur weil die Spitzen des Verfassungsschutzes so schwarz sind wie ein Kübel Russ.

Chancenloser ORF

Wohl eher Richtung ORF-Chefetage als zum FPÖ-Parteiobmann meinte Schnabl:

„Aber Herr Kickl, ich wollte das Thema eh abschließen.“

Um dann endgültig das Thema zu wechseln.

Fazit

Bisher war es meist so, dass Haltungsjournalisten sehr viel Zeit darauf verwendeten, um FPÖ-Politiker ausführlich zu Identitären-Aktivisten und Corona-Maßnahmengegner zu befragen, anstatt ihnen die Möglichkeit zu geben, über ihre Ideen zu den tatsächlichen Sorgen der Menschen zu sprechen. Im Sommergespräch mit Herbert Kickl war das plötzlich umgekehrt: Als Schnabl merkte, dass sie keine Distanzierung und keine Anbiederungen von Kickl bekommt, sondern der FPÖ-Chef Schnabls Aufforderung sich zu distanzieren dazu nutzte, um seine Kernbotschaften einem großen Publikum näher zu bringen, wollte sie plötzlich über Sachpolitik sprechen.

In der anschließenden Analyse des Sommergesprächs durch ORF-„Experten“ war das selbstverständlich kein Thema. Kein Wunder: Wenn sich unter patriotischen Politikern nämlich das Motto „Wer sich distanziert, verliert“ herumspricht und sich dann künftig niemand mehr unnötig distanziert und anbiedert, müssen sich die Damen und Herren Haltungsjournalisten im Kampf gegen alles was nicht links ist, eine neue Taktik einfallen lassen.

Hier das Sommergespräch mit FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl zum Nachsehen:

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