Islam-Kritiker Michael Ley verstorben

Islam-Kritiker Michael Ley verstorben
Bild Michael Ley: Info-DIREKT

Eben wurde bekannt, dass Michael Ley freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Ley, der sich lange wissenschaftlich mit Antisemitismus auseinandersetzte und im patriotischen Lager einen guten Ruf hatte, weil er sehr fundiert vor der Islamisierung Europas warnte. 

In einem Nachruf schreibt Werner Reichel auf Frank&Frei, dass Ley sehr lange ein angesehener Wissenschaftler und Autor war. Das habe sich jedoch geändert, als er seinen „Forschungsschwerpunkt vom Nationalsozialismus auf den Islam verlegte“:

„Aus dem renommierten Wissenschaftler wurde ein akademischer Outlaw, mit dem man nichts mehr zu tun haben wollte. Die Buchverlage und Zeitungen druckten seine Texte nicht mehr ab, sie wollten an einem, der sich kritisch mit dem Islam auseinandersetzte, und das auch noch auf hohem Niveau, nicht anstreifen. Das hätte dem in diesem Milieu so wichtigen politisch korrekten Image geschadet. Zudem ist die Beschäftigung mit der Vergangenheit, der Kampf gegen längst verblichene Gegner bequemer und ungefährlicher als die kritische Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen und realen Feinden von Demokratie und Liberalismus.“

Michael Ley wurde 1955 in Konstanz am Bodensee geboren. Er war Soziologe und Politologe sowie Privatdozent und freier Wissenschaftler und lebte in Wien. Bis 2005 war er Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Politik, Religion und Anthropologie. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter: „Die Zeit heilt keine Wunden: Gespräche mit jüdischen KZ-Überlebenden“ (1995), „Kleine Geschichte des Antisemitismus“ (2003), „Mythos und Moderne“ (2005), „Das Öl, der Islam, der Westen“ (2011), „Der Selbstmord des Abendlandes“ (2017), „Reconquista“ (2017). Zudem nahm er an zahlreichen Podiumsdiskussionen teil, in denen er den Zuhörern Hoffnung machte, dass der Kampf noch nicht verloren sei. Den Islam hielt er für nicht integrierbar. Trotz zahlreicher Angriffe ließ sich Michael Ley den Mund nicht verbieten.

Michael Ley verfasste für zahlreiche patriotische Medien Beiträge – u.a. auch für Info-DIREKT. Diese geben einen guten Einblick in sein politisches Denken. Beispielsweise sein Kommentar „Für eine europäische Wiedergeburt!“.

Die Mannschaft von Info-DIREKT bedankt sich bei Michael Ley für seine Unterstützung und seinen Mut. Obwohl gegen Info-DIREKT stets die Antisemitismus-Keule geschwungen wurde, ließ er sich von einer Zusammenarbeit nicht abhalten. In einem Gespräch mit Info-DIREKT-Chef Michael Scharfmüller stellte er klar, dass nicht Info-DIREKT antisemitisch sei, sondern das grundlose Schwingen der Antisemitismus-Keule gegen Projekte wie Info-DIREKT antisemitische Vorurteile erzeuge. Dadurch, dass berechtigte Kritik an Personen wie George Soros als antisemitisch gebrandmarkt werde, würden manche Menschen nämlich erst auf die Idee gebracht, dass es eine jüdische Weltverschwörung gäbe.

Hier ein weiterer Beitrag von Michael Ley, den er 2017 für das Magazin Info-DIREKT verfasste und hier erstmals auch online nachzulesen ist:

Der Islam in Europa

Der Islamforscher Bernhard Lewis kommt zu dem Schluss, dass die Zukunft Europas nur in einer islamischen Perspektive liege:

„Europa wird ein Teil des arabischen Westens, des Maghreb, sein. Dafür sprechen Migration und Demographie. Europäer heiraten spät und haben keine oder wenige Kinder. Aber es gibt eine starke Immigration: Türken in Deutschland, Araber in Frankreich, Pakistaner in England. Diese heiraten früh und haben viele Kinder. Nach den aktuellen Trends wird Europa spätestens Ende des 21. Jahrhunderts muslimische Mehrheiten in der Bevölkerung haben.“

Quo vadis Europa?

Die Frage nach der Zukunft Europas und damit der westlichen Welt wird wohl nicht so leicht zu beantworten sein. Die soziologischen Daten über die demographische Entwicklung zeigen zwei signifikante Entwicklungen: Die Geburtenraten der einheimischen europäischen Bevölkerungen sinken teilweise drastisch, und der Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund steigt erheblich an. Deshalb wird der Anteil der muslimischen Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten deutlich zunehmen. Da sich die multikulturelle Utopie als gesellschaftliche und politische Sackgasse erwiesen hat, ist vor allem die Integration der islamischen Glaubensgemeinschaften das größte Problem der europäischen Gesellschaften in den kommenden Jahrzehnten und erfordert die Revision der romantischem Integrationsmythen.

Politische Reflexion auf bescheidenem Niveau

Historisch, religionswissenschaftlich und politologisch betrachtet, handelt es sich beim Islam um eine widersprüchliche Gesetzesreligion, die das gesamte gesellschaftliche, soziale und politische Leben reglementiert. (Dies trifft nicht für die Glaubensgemeinschaft der Aleviten zu, die jedoch von den traditionell-orthodoxen Muslimen abgelehnt werden.) Die Sultane im sunnitischen Islam herrschten theokratisch: Sie sorgten für Ordnung, bekämpften die abweichenden Meinungen und führten Djihad gegen Ungläubige. Unter diesen Bedingungen entstand in der islamischen Welt keine mit Europa vergleichbare Entwicklung: Unter der Herrschaft des Islam kam es zu keinen sich selbstverwaltenden Bürgerschaften, es fanden keine Volksversammlungen und Abstimmungen oder gar reguläre Wahlen statt. Während für die europäische Geschichte seit dem Mittelalter die Entstehung städtischer Verfassungen und politischer Selbstverwaltungen typisch war, regierten in der islamischen Welt die Kalifen unumschränkt. Die politische Partizipation der Bürger kennen die islamischen Gesellschaften nicht, damit nahm die europäische und die islamische Entwicklung einen völlig konträren Verlauf. Dementsprechend kreiste das politische Denken im Islam um den Kalifen als Nachfolger des Propheten, um seine Absetzbarkeit, um die Notwendigkeit auch Gewaltherrschern zu gehorchen… Obwohl die islamischen Intellektuellen über das immense Vermächtnis der griechischen Philosophie verfügten und es in Theologie und Metaphysik auf beeindruckende Weise benutzten, blieb die politische Reflexion auf bescheidenem Niveau.

Unterschiedliche Entwicklungen

In der Auseinandersetzung mit der griechischen Philosophie gingen die alteuropäischen Kulturen und „der Islam“ zwei gänzlich unterschiedliche Wege und nahmen damit gegensätzliche politische, gesellschaftliche und kulturelle Entwicklungen. Das moderne Europa entstand auf der Grundlage einer republikanischen Ordnung, die unter anderem in den Gesetzen der athenischen Verfassung eines Solon ihren Ursprung hat. Die solonische Demokratie fußte auf einer säkularen Gesetzgebung, die keiner sakralen Vorschriften bedurfte – ebenso wie das Römische Recht. Die Reflexion der griechischen Philosophie durch muslimische Intellektuelle sparte die Diskussionen über die besten Verfassungen aus, die politischen Theorien eines Aristoteles waren kaum Gegenstand des „politischen“ Islam.

Einheit von Politik und Religion

Im Gegensatz zu den meisten christlichen Religionen handelt es sich beim Islam weitgehend um eine politische Theologie, d.h. um eine politische Religion. Ein zentrales Kriterium der politischen Religionen ist die Einheit von Politik und Religion, d. h. die fehlende Trennung zwischen – modern gesprochen – Staat und Religion. Politische Gemeinschaften, die diese für jede freiheitliche Ordnung notwendige Teilung nicht kennen, können nur autoritär oder totalitär verfasst sein. Im Islam sind sämtliche politischen Ordnungen, Wertvorstellungen und Handlungsmaximen religiös bestimmt. Über die Widersprüche aller Regionsschulen hinweg sind sich die orthodoxen Muslime einig, dass der Islam die einzige religiöse Wahrheit darstellt. Umstritten ist nur, wer die Deutungshoheit besitzt, womit jeder Diskurs zur politischen Theologie wird.

Religionsfreiheit beruht auf Gegenseitigkeit

Religionsfriede, Religionsfreiheit und religiöse Pluralität sind die tiefsten Wurzeln der Demokratie, des Rechtsstaats und der Freiheit des Individuums. Diese Zusammenhänge werden vielfach – auch in den politischen Wissenschaften – übersehen. Religionsfreiheit setzt jedoch das Primat des Gewaltmonopols des demokratischen Rechtsstaats voraus, der gleichsam als Gegenleistung den Religionsgemeinschaften ihre Freiheit garantiert. Nur unter diesen Voraussetzungen können Religionsgemeinschaften und politische Demokratie sich gegenseitig anerkennen und legitimieren.

Die Demokratie bedarf aus dieser Perspektive religiöser Gemeinschaften, die die Werte einer liberalen Demokratie nicht nur anerkennen, sondern offensiv verteidigen. Diese Zusammenhänge negieren viele islamische Organisationen; sie reklamieren für sich unter Berufung auf die Religionsfreiheit die staatliche Anerkennung, ohne den „demokratischen Preis“ bezahlen zu wollen. In einem demokratischen Rechtsstaat müssen jedoch die Glaubensgemeinschaften, die um Anerkennung ringen, den Nachweis ihrer Demokratiefähigkeit erbringen. Verbale Lippenbekenntnisse dienen der Sache nicht, sondern verstärken nur bestehende Bedenken im Hinblick auf ihre Verfassungstreue. Eine Glaubensgemeinschaft, die sich außerhalb des Verfassungsbogens stellt bzw. sich ihm gegenüber ambivalent verhält, wird keinen Platz in der Zivilgesellschaft finden.

Integration durch Islamisierung

Wie eine Glaubensgemeinschaft, die weder die Trennung von Staat und Religion prinzipiell anerkennt noch andere Religionen prinzipiell als gleichwertig akzeptiert, Teil einer Zivilgesellschaft werden will, bleibt unklar. Solange der Koran und die Sunna als unantastbar angesehen werden und die Scharia göttliches Recht darstellt, das letztlich den Ordnungsrahmen für die gesamte Menschheit beinhalten soll, ist die Integration des Islam – nicht der Muslime als Individuen – in demokratische Gesellschaften und Rechtsstaaten nicht möglich oder nur zum Preis der Islamisierung der bestehenden Gesellschaften.

 

Weitere Artikel …