Bauern auf Nebenjobs angewiesen: Für CSU ein Erfolg!

12. März 2025 / Deutschland

Symbolbild Bauer mit Grok auf x.com erstellt

Zwei Drittel aller bayerischen Landwirtschaftsbetriebe können heute nur noch überleben, weil die Bauern sich in Nebenjobs etwas dazuverdienen. Ein CSU-Politiker sieht darin nicht nur kein Problem sogar eine positive Entwicklung.

Ein Kommentar von Joachim S. Bauer

Die Anzahl landwirtschaftliche Betriebe sinkt auch in Bayern enorm. Alleine zwischen den Jahren 2013 und 2023 schlossen 12.000 Bauernhöfe für immer ihre Tore. Die in Bayern federführende CSU scheint mit dieser Entwicklung kaum Probleme zu haben: Das bayerische Landwirtschaftsministerium spricht etwa von „neuen Perspektiven auch und vor allem für die Frauen in den Bauernfamilien“.

Bauernausbeutung als "klassischer bayerischer Weg"


Noch weiter geht Günther Felßner, CSU-Politiker, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV) und möglicherweise zukünftiger Landwirtschaftsminister. Er sieht in der Tatsache, dass immer mehr Bauern ein zweites berufliches Standbein brauchen, weil sie von ihren Höfen nicht mehr leben können, fast schon eine erfreuliche Entwicklung. Durch diese „Diversifizierung“ könnten die Landwirte ihre Höfe erhalten. Die völlige Ausbeutung des einst so stolzen Bauernstandes nennt der BBV-Präsident gegenüber dem Bayerischen Rundfunk stolz den „klassischer bayerischer Weg“. Dadurch sei es gelungen die Zahl der Betriebe in Bayern "relativ stabil" zu halten, so Felßner. Tatsächlich ist der Anteil der Betriebe, in denen die Landwirte ihren alleinigen Lebensunterhalt verdienen, von 41 Prozent im Jahr 2013 auf 37 Prozent in 2023 gesunken.

Umstrittener Bauern-Funktionär


Felßner ist jedenfalls kein Unbekannter: 2016 ermittelte die Nürnberger Staatsanwaltschaft wegen Gewässerverunreinigung gegen ihn, 2018 wurde er deswegen schuldig gesprochen. Auch fiel er schon mit denkwürdigen Aussagen auf – so behauptete er, dass sog. Pflanzenschutzmittel, also Pestizide, keinen Einfluss auf die Artenvielfalt hätten. In typischer CSU-Manier rief er bei einer Demonstration von Landwirten dazu auf, „fürs Klima“ Fleisch zu essen.

Felßner könnte Landwirtschaftsminister werden


Obwohl die Satzung des Bauernverbands von seinen Funktionären politische Unabhängigkeit fordert, ist Felßner auch als CSU-Stadtrat in Nürnberg und CSU-Mitglied des Kreistages vom Kreis Nürnberger Land tätig. Für seine Partei trat er im Februar zur Bundestagswahl an. Obwohl er kein Mandat gewinnen konnte, will er – wie von Parteichef Markus Söder gewünscht – das Bundeslandwirtschaftsministerium in der nächsten Regierung übernehmen.

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