Gestern hat der Bundesparteivorstand (BuVo) der AfD in einem Papier mit dem Titel "Entwurf Neufassung des § 17a BS AfD" einen umstrittenen Entschluss gefasst.
Anstelle der "Jungen Alternative" (JA) soll es bald eine neue Jugendorganisation geben, auf die die Partei mehr Zugriff hat. Dazu sollen alle Parteimitglieder bis zu ihrem 35. Lebensjahr automatisch Mitglied in der neu zu gründenden Organisation sein. Der Vorsitzende der im Papier namentlich nicht genannten neuen Organisation soll automatisch dem BuVo der Partei angehören, jedoch kein Stimmrecht haben.
Bis zum 31. Mai 2025 soll die neue Jugendorganisation gegründet und eine erste Mitgliederversammlung abgehalten worden sein. Sobald die neue Organisation den Jugendstatus der Partei erhalten hat, wird der AfD-Bundesvorstand der "Jungen Alternative für Deutschland die Anerkennung als Jugendorganisation der AfD" entziehen.
Will die AfD ihre eigene Jugend kastrieren?
Notwendig soll dieser Schritt geworden sein, um einem Verbot der JA durch die Behörden zuvorzukommen. Kritiker sehen in der Errichtung einer Ersatzorganisation den Versuch die Parteijugend zu kastrieren.
Bisher suchte die JA stets den Kontakt zur patriotischen Zivilgesellschaft, übte sich in außerparlamentarischen Protestformen und unterstützte die Mutterpartei mit eigenen Kampagnen (Mehr dazu im aktuellen Magazin Info-DIREKT). Diese Aktivitäten waren einigen liberal-bürgerlich-konservativen Politdinosauriern schon lange ein Dorn im Auge.