Trotz zahlreicher Eskapaden hielt Antaios-Verleger Götz Kubitschek dem AfD-Politiker Maximilian Krah lange die Treue. Doch nun ist auch seine Geduld am Ende: Heute erklärte Kubitschek, dass sein Verlag das bereits angekündigte neue Krah-Buch nicht verlegen wird.
Ein Kommentar von Michael Scharfmüller
Wörtlich schreibt Kubitschek auf Sezession.de:
"Krahs Methoden der Gesprächsführung sind indiskutabel. Sein Buch kann unter diesen Umständen nicht bei Antaios erscheinen."
Als Grund dafür nennt Kubitschek, dass Krah laut eigener Aussage seit Monaten im engen Kontakt mit Marcus Bensmann, einem der zentralen Akteure von Correctiv, im Austausch stehe. Zur Erinnerung: Die umstrittene Antifa-Plattform Correctiv hat mit fragwürdigen Methoden einen bundesweiten Skandal rund um harmlose Privattreffen in Potsdam konstruiert. Ziel war offenbar, den Begriff der Remigration zu kriminalisieren sowie die AfD und das patriotische Vorfeld zu spalten.
Mit Correctiv im Austausch über Deutschlands Zukunft
Bensmann und Krah sollen in den letzten Monaten einen Briefwechsel über die Zukunft Deutschlands geführt haben. Diesen soll Krah nun Kubitschek zur Veröffentlichung angeboten haben. Das Eingeständnis von Krah in regem Austausch mit Correctiv zu sein, dürfte zum endgültigen Bruch zwischen dem Verleger und seinem Autor geführt haben. Für Kubitschek steht nämlich fest:
"Correctiv – das ist der Feind."
Eben dieser "Feind" berichtete in letzter Zeit gleich mehrmals ungewohnt positiv über Krah - zuletzt sogar mit einem freundlichen Foto des Politikers, was bei Correctiv äußerst selten vorkommt, wenn es sich um rechte Akteure handelt.
Wurde Krah von Correctiv geschützt?
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Correctiv lange Zeit unerwähnt ließ, dass Krah beim angeblichen "Geheimtreffen" in Potsdam auf der Straße vor dem Veranstaltungsort zu sehen war. Krah behauptet, er habe am Treffen nicht teilgenommen. Einmal dürfen Sie raten, wer darüber relativ freundlich berichtet hat - richtig: Correctiv.
Krah als Feindzeuge
Kubitschek stößt sich jedoch nicht nur an Krahs Nähe zu Correctiv, sondern auch daran, wie der AfD-Politiker zur Freude der politischen Gegner eine Spaltung zwischen Partei und Vorfeld herbeigeredet hat:
"Ich frage mich bis jetzt, warum Krah die dringend notwendige und womöglich sehr fruchtbare Debatte über die Grenzen der Remigration und die deutsche Lebenswirklichkeit in zwanzig Jahren so vergiftete und so sehr als Feindzeuge führt."
Krah als Hinterbänkler bald wieder in seiner "Zwischenhölle"
Ehrlicherweise muss man hier anmerken, dass Kubitschek zumindest teilweise Krah dafür eine Bühne bot. Umso besser ist es, dass er nun endlich einen Schlussstrich unter das Kapitel Krah gezogen hat. Krah lebt nämlich wie kaum ein anderer Politiker von der Aufmerksamkeit, die er rund um seine eigene Person inszenieren kann.
Erhält er diese Aufmerksamkeit aus dem eigenen Lager nicht mehr, kann er noch einige Zeit so wie Meuthen, Petry und Co. als Feindzeuge durch diverse TV-Studios tingeln. Danach wird er auch für Correctiv und Co. nicht mehr interessant sein. Dann ist Krah als einer von vielen Hinterbänklern im Deutschen Bundestag wieder in der "Zwischenhölle" gefangen, wie er es einmal selbst beschrieben hat. Ob er sich daraus noch einmal befreien kann, darf bezweifelt werden.
Echte Debattenkultur mit Mehrwert
Als Kontrast zu Krahs dekonstruktiven Vorgehen empfiehlt Kubitschek übrigens eine Video-Diskussion zwischen AfD-Thüringen-Chef Björn Höcke und der Politologin Ulrike Guérot. Hier die Sendung: