"Bekennt euch zur FPÖ" - mit diesen Worten richtete sich der Sozialforscher Bernhard Heinzlmaier an das Fernsehpublikum. Damit trifft der ehemalige Sozialdemokrat einen Nerv, denn auch das linke Lager verliert immer mehr Wähler an die Freiheitlichen. Auch zum Thema "Remigration" hat er eine klare Meinung.
Ein Kommentar von Joachim S. Bauer
In der "Servus TV"-Sendung "Links. Rechts. Mitte - Duell der Meinungsmacher" am Sonntagabend antwortete das Ex-SPÖ-Mitglied Heinzlmaier ganz offen auf die Frage von Moderatorin Katrin Prähauser, ob er FPÖ-Wähler sei:
"Ja, sicher – ich sag’ das überall!“
Dazu hat er auch allen Grund, denn als FPÖ-Wähler ist er bekanntlich nicht alleine: 38 Prozent der Österreicher - in der Steiermark sogar bis zu 42 Prozent - würden laut Umfragen derzeit FPÖ wählen. Oder wie Heinzlmaier, der sich auch als "Sympathisant" der Freiheitlichen bezeichnete, es ausdrückte:
"Wir sind 38 Prozent!"
SPÖ verliert Anhänger an Kickl-FPÖ
Der Soziologe nimmt kein Blatt vor den Mund: Remigration hält er für sinnvoll, etwa bei illegalen oder kriminellen Ausländern. Es sei notwendig, die Grenzen für bestimmte Gruppen zu schließen. Sein Argument: Zwei Drittel der Österreicher würden diese Einwanderung nicht mehr wollen. Das betrifft wohl auch seine ehemaligen Genossen, denn der ehemalige Chef der sozialistischen Studenten verriet auch, dass viele ehemalige SPÖ-Wähler nun die FPÖ unterstützen würden. Das zeigen auch die Zahlen: Etwa 65.000 Wähler, die 2019 bei der ehemaligen Arbeiterpartei waren, wechselten zur Nationalratswahl 2024 zur FPÖ und etwa 180.000 ehemalige rote Wähler blieben gleich zu Hause.
FPÖ als einzige Partei gegen Islamisierung
Heinzlmaier selbst will ganze 15 Jahre "aus Enttäuschung" nicht gewählt haben. Nun wählt er Herbert Kickls FPÖ, weil er:
"in diesem Land nicht islamisiert werden möchte."
Eine solche Linie finde er nur bei der FPÖ, die als einzige Partei dazu klare Positionen hätte.
Mit Bobos wird man keine Mehrheitspartei
Neu sind die Positionen allerdings nicht. Bereits 2017 hatte er in einem Kommentar im "profil" mit den Parteilinken in der SPÖ abgerechnet:
"Mit Bobos alleine kann eine SPÖ nicht zur Mehrheitspartei werden. Eine sozialdemokratische Partei braucht auch Themen, denen die Masse der Durchschnittsmenschen folgen kann. Und diese findet man nicht im Partikularismus individualistischer Freiheitsdiskurse, sondern in Themenfeldern wie sozialer Gerechtigkeit, sozialer Ungleichheit, Mindestlohn, Mietrecht, Arbeitsrecht, Dumpinglöhnen im Gefolge der EU-Personenfreizügigkeit, Erwerbsarmut und vor allem der inneren Sicherheit und der Regulierung der Zuwanderung."
Bereits als SPÖ-Mitglied heimlich FPÖ gewählt
Eine rot-blaue Koalition auszuschließen sei fatal, befand er damals. Sein Argument: Eine FPÖ in einer Koalition mit der SPÖ sei "eine andere als eine FPÖ innerhalb eines national-konservativen Blocks mit der Kurz-ÖVP". Der SPÖ komme "die strategische Verantwortung zu, eine national-konservative Blockbildung mit allen Mittel zu verhindern". Im Jänner 2025 erklärte er dann, wegen der zunehmenden "Wokeness" aus der SPÖ ausgetreten zu sein und bei der Nationalratswahl wenige Monate zuvor FPÖ gewählt zu haben. Bereits in den Jahren zuvor habe er "heimlich" sein Kreuz bei den Freiheitlichen gemacht, gestand er.






