Trump und die angebliche Erfindung einer Terrorattacke in Schweden

Donald Trump
By Michael Vadon (Own work) [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons

Dass den Medien im virtuellen Infokrieg gegen den US-amerikanischen Präsidenten Donald Trump jedes Mittel Recht ist, ist bekannt. Doch die angebliche Erfindung einer Terrorattacke in Schweden durch Donald Trump schießt sprichwörtlich den Vogel ab und lässt tief in den inquisitorischen Abgrund der Medien- und Meinungsmacher blicken.

Anlass für die erneute Hetze war eine Äußerung Donald Trumps auf einer Kundgebung in Florida, im Zuge derer er sich für den von ihm verhängten und mittlerweile gerichtlich gestoppten Einreisestopp für Staatsbürger aus sieben muslimischen Ländern rechtfertigte. Er verwies auf die katastrophalen Zustände in vielen europäischen Ländern, mit den Worten „you look at what’s happening in Sweden last night“  auch auf Schweden.

Dreistes Lügenkonstrukt

Diese Worte wurden Donald Trump sogleich regelrecht im Mund umgedreht und die Medien behaupteten prompt, er habe eine Terrorattacke in Schweden erfunden. Deutsche Journalisten, des Englischen offenbar nicht mächtig, übersetzten den Satz gar mit „Seht was letzte Nacht in Schweden passiert ist.“

Das mit dem Satz vielmehr gemeint war, dass man letzte Nacht sehen konnte, was derzeit in Schweden passiert, ist übersetzungstechnisch nicht nur plausibler, sondern wurde mittlerweile auch von Trump selbst bestätigt. Er bezog sich mit diesem Satz nämlich auf die Ausstrahlung einer Reportage auf FoxNews, die sich mit dem Thema der Auswirkungen der Masseneinwanderung auf die schwedische Gesellschaft auseinandersetzt.

Journalisten kommen ihrer Sorgfaltspflicht nicht nach

„Gewissenhaftigkeit und Korrektheit in Recherche und Wiedergabe von Nachrichten und Kommentaren sind oberste Verpflichtung von Journalisten.“, heißt es im Ehrenkodex des österreichischen Presserates. In Deutschland regelt die sogenannte Sorgfaltspflicht den gewissenhaften Umgang der Journalisten mit Informationen und Neuigkeiten: „Die publizistische Sorgfaltspflicht besagt, dass alle Nachrichten vor ihrer Veröffentlichung auf Herkunft, Inhalt und Wahrheitsgehalt überprüft werden müssen und nicht sinnverzerrt oder verfälscht dargestellt werden dürfen.“

Der aktuelle Fall der durch die gesamte internationale und europäische Presse gejagten „Fake News“ zeigt, dass Journalisten sich von dieser Sorgfaltspflicht längst verabschiedet haben. Das Ausmaß der Wirkung, die eine solche Lüge auf die Öffentlichkeit hat, zeigen die Reaktionen in den sozialen Medien unter dem Hasthtag #LastNightInSweden und #SwedenIncident, mit dem sich Nutzer über die vermeintliche Aussage des US-Präsidenten lustig machen. Der ehemalige Ministerpräsident von Schweden, Carl Bildt, fragte via Twitter gar, was Trump geraucht habe. Böse Zungen könnten diese diese Frage an die Mainstream-Medien und die zuständigen Journalisten weitergeben.

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