Im Portrait: Tino Chrupalla – Spitzenpolitiker und Malermeister

Im Portrait: Tino Chrupalla - Spitzenpolitiker und Malermeister
Im Portrait: Tino Chrupalla - Spitzenpolitiker und Malermeister

Info-DIREKT konnte Tino Chrupalla, einen der zwei Spitzenkandidaten der AfD im Bundestagswahlkampf, über die Schulter schauen und erhielt dabei auch ein paar private Einblicke.

Auszug aus einem Beitrag aus dem aktuellen Info-DIREKT-Printmagazin, Ausgabe 39. Wenn Sie den vollständigen Text und zahlreiche weitere Beiträge lesen möchten, abonnieren Sie am besten sofort das Info-DIREKT Printmagazin ab nur 38,50 Euro im Jahr. Österreichweit ist das Magazin auch über den Zeitschriftenhandel erhältlich.

Vor dem verzierten Spiegel im Moskauer Hotel bindet Tino Chrupalla am 8. Dezember 2020 seine silber-blau gestreifte Krawatte. Hätte er sich vor zehn Jahren vorstellen können, vom russischen Außenminister im Kreml empfangen zu werden? Wohl kaum. Aber außergewöhnliche Zeiten führen das Leben in ungeahnte Bahnen. Und erst in der Krise zeigt sich, wer Verantwortung übernehmen und schultern kann.

Beinahe ein Staatsbesuch

Der Besuch in Moskau ist der größte außenpolitische Erfolg in der Historie der Alternative für Deutschland. Früher traten Abgeordnete zur Wahlbeobachtung in Phantasierepubliken an oder trafen drittrangige Politiker, das hier riecht nach Staatsbesuch. Im Gespräch mit dem Außenminister der Russischen Föderation Sergej Lawrow, dem Top-Diplomaten alter Schule, geht es um einen Neustart der Beziehungen zwischen Russland und Deutschland, um die Diffamierung patriotischer Opposition in Deutschland. Aber auch darum ein Zeichen zu setzen: Zwischen Deutschland und Russland, Westen und Osten soll Friede herrschen.

Familiengeschichte des Vaters

Chrupallas Vater stammt aus Schlesien, die verlorene Heimat ist Chrupalla aus Erzählungen der Großeltern, von Quarkkuchen und Kartoffelklößen her vertraut. Von der Großmutter bekam er erzählt, wie der Vater, Jahrgang 1941, nach der Bombardierung Dresdens als kleines Kind zwischen Leichen spazieren musste. Der Umgang mit Todeszahlen trifft ihn nicht abstrakt oder ideologisch, sondern ins Herz seiner eigenen Biografie.

++ In seiner vollständigen Länge können Sie diesen Beitrag im aktuellen Info-DIREKT-Printmagazin, Ausgabe 39, lesen. In dieser Ausgabe finden Sie auch Gastkommentare von Maximilian Krah, Markus Frohnmaier, Herbert Kickl und weiteren bekannten Patrioten. Abonnieren Sie jetzt das Info-DIREKT Printmagazin ab nur 38,50 Euro im Jahr. Österreichweit ist das Magazin auch über den Zeitschriftenhandel erhältlich. ++

Familiengeschichte der Mutter

Chrupallas Mutter stammt aus der Oberlausitz, sie hatte sieben Geschwister. Manche von ihnen flohen schon vor dem Mauerbau, andere später über Tschechien. Aus diesem Grund nahm die Stasi die Familie unter Beobachtung. Ob sie sich für 10 Jahre der NVA anschließen möchten, wurden die Gebrüder Chrupalla in der Schule nie gefragt. Nach dem Hauskauf 1980 erfuhr die Familie, was es heißt, wenn der Staat Genehmigungen blockiert. Kehrte die Mutter vom Westbesuch heim, wurde sie im Betrieb vom Parteisekretär verhört.

Wer hätte zur Wende mit einem Déjà-vu der Negativ-Erfahrungen in der DDR gerechnet? 32.000 AfD-Mitglieder sind mitsamt ihren Familien in der Arbeit, in der Schule, in der Freizeit sozialem Dauerdruck ausgesetzt. Chrupalla wird lange Zeit rechtswidrig vom Verfassungsschutz beobachtet, er muss mit ansehen, wie sein Privatauto vor seinem Einfamilienhaus abgefackelt wird. Nach 25 Jahren kündigt ihm die Deutsche Bank 2018 Privatkonto und Firmenkonto.

Chrupallas Lebensweg

Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Sozialismus der DDR drang nicht tief in die Seelen der Untertanen ein. In Krauschwitz, wo Chrupalla aufwuchs, standen überall die Türen offen. Der junge Tino war nicht auf den Nachbarjungen neidisch, weil dieser vielleicht ein schöneres Fahrrad hatte. Und die Mangelwirtschaft beförderte nicht nur den Mangel, sondern auch Zusammenhalt und Bescheidenheit. Ab der siebten Klasse arbeitete Tino in den Ferien in der Gießerei oder Malerbetrieben. Nach der mittleren Reife begann er eine Lehre als Maler.

Das eigentliche Thema seines Lebens ist der Meister. Meister ist mehr als ein Titel, der zur Selbständigkeit qualifiziert. Meister heißt Bildung und Ausbildung zugleich, heißt Menschenkenntnis und Kontakte. Zur Währungsreform 2002 macht sich Chrupalla als Malermeister selbständig. 2003 stellt er den ersten Mitarbeiter ein, 2004 den zweiten, bis zu zehn sollen es werden. 2015 tritt Chrupalla der AfD bei, schon im November 2016 beginnt er den Wahlkampf für die Bundestagswahl im nächsten Herbst.

Sächsische Zeitung: „Der Eroberer“

In jedem Dorf mit Kneipe tritt er auf. Zuerst kommen 10, dann 100, zuletzt 300 Gäste. In Sachsen wird er auf Listenplatz 5 gewählt. Hat er aber gar nicht nötig, weil er gegen den künftigen Ministerpräsidenten Kretschmer das Direktmandat in Görlitz holt. Jetzt ist Chrupalla ein Politüberflieger, die Sächsische Zeitung kürt ihn unter dem Titel „Der Eroberer“ zu einem „Menschen des Jahres 2017“.

Aber der Eroberer bleibt auf dem Boden, fest verwurzelt bei seiner Frau und den drei Kindern. Er lässt zunächst einen Geschäftsführer seinen Betrieb weiterführen, gibt den Mitarbeitern zwei Jahre Beschäftigungsgarantie und zieht in den Deutschen Bundestag ein. Dort kämpft er für die gesetzliche Rückkehr zur 2004 weitgehend abgeschafften Meisterpflicht. Mit seinem Antrag setzt Chrupalla die Union unter Druck. Schließlich gibt die Große Koalition nach und führt zum Jahr 2020 für 12 Berufe die Meisterpflicht wieder ein.

Immun gegen Distanzeritis

Der Schlesier Chrupalla ist derweil längst politischer Meister in der Hauptstadt. Als er am 30. November 2019 zum AfD-Chef gewählt wird, sind gleich drei Probleme gelöst. Die Partei hat nun einen Anführer aus dem Osten, einen Vertreter des unternehmerischen Handwerks und einen jungen, dynamischen Netzwerker in einer Person an der Spitze.

Chrupalla konfrontiert das Establishment, hat keine Berührungsängste. Er ist bei Pegida spazieren gegangen und fand dort die Bevölkerung in ihrer Breite abgebildet, vom Arbeiter bis zum Arzt. Er hat mit Querdenkern über Corona gesprochen, ohne sich je vereinnahmen zu lassen. Wie FPÖ-Chef Herbert Kickl hat er das Anliegen, Stimmungen aus dem Volke aufzunehmen und ins Parlament zu bringen.

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