Vorwürfe der ukrainischen Opposition: Selenskij verhinderte Frieden

Viktor Medwedtschuk, Vorsitzender der größten ukrainischen Oppositionspartei, erhebt in einem Interview mit Philosophia Perennis schwere Vorwürfe gegen die aktuelle ukrainische Führung unter Präsident Selenskij. Der Konflikt mit Russland hätte längst beendet werden können, sagt er. Doch daran bestehe in Kiew und Washington kein Interesse.

Schon seit Jahren – nicht erst seit Kriegsbeginn – würden westliche Medien eine Heile-Welt-Idylle in der Ukraine vorgaukeln. Präsident Selenskyj werde als großer Demokrat und Kämpfer für die Freiheit dargestellt. Was Medwedtschuk über sein Heimatland berichtet, spricht dagegen eine völlig andere Sprache.

Der Politiker erhielt zuerst Berufsverbot, wurde unter Hausarrest gestellt, dann wurde er ins Gefängnis geworfen und schließlich ins Exil vertrieben. Der Oppositionsführer im Interview dazu:

„Sie haben mein Leben und das Leben meiner Familie zerstört!“

Selenskji auf Eskalationskurs

Mit aller Gewalt gehe die amtierende Regierung gegen ihre Kritiker vor, verfolgt Oppositionelle, zensiert die Presse. Jegliche Kritik am Kurs der Selenskyj-Regierung ist im angeblich demokratischen Vorzeigestaat verboten.

Medwedtschuk erklärt im Gespräch, dass die gewaltsamen Übergriffe ukrainischer Kräfte auf die russischsprachigen Bevölkerungsteile vor offiziellen Kriegsausbruch das Fass zum Überlaufen gebracht hätten. Verantwortlich dafür sei Präsident Selenskyj: Er habe

„alles getan, damit die Feindseligkeiten in eine aktive Phase eintreten.“

Jetzt, wo der heiße Konflikt da ist, „weigert er sich zu verhandeln und kämpft bis zum letzten Ukrainer“, so Medwedtschuk.

Begonnen habe die Hetz-Propaganda gegen Russland mit dem Maidan-Umsturz. Seitdem wurde alles,

„was Russen und Ukrainer verband, systematisch ausgelöscht und unterdrückt.“

Die Rolle von Andriy Melnyk

Der regelrecht herbeigezüchtete Hass verhindere nun die Anbahnung jeglicher Friedensgespräche. Das Verhalten von Andriy Melnyk, dem mittlerweile abgelösten ukrainischen Botschafter in Deutschland, belege den unbedingten Willen zur Weiterführung der Kampfhandlungen anschaulich. Medwedtschuk dazu:

„Es ist schwer, in Deutschland eine öffentliche oder politische Persönlichkeit zu finden, die er nicht beleidigt hat.“

Als der Tech-Milliardär Elon Musk einen Vorschlag zu Verhandlungslösungen mit Russland via Twitter verbreitet, antwortet Melnyk:

„Fuck off is my very diplomatic reply to you Elon Musk.“

Den ehemaligen Außenminister Sigmar Gabriel und seine russlandfreundlichen „SPD-Kumpane“ nannte Melnyk „bösartig“ und warf ihnen vor, den „Vernichtungskrieg (…) erst herbeigeführt“ zu haben. Als die AfD-Politiker Petr Bystron und Stefan Keuter Kritik an den endlosen Tiraden des Botschafters üben, spuckte er in einem Tweet vor Wut:

„Untragbar ist eure extremistische rechtsradikale Kriegsverbrecher-Putin-Anbiederungspartei.“

Für Medwedtschuk ist klar:

„Solche Diplomaten sind nicht da, um den Konflikt zu beenden.“

Wäre die ukrainische Diplomatie weniger aggressiv ausgefallen, hätten viele Tausende Tote verhindert werden können, glaubt er. Dass man den so dringend nötigen Verhandlungsfrieden nach allen Regeln der Kunst torpediert, beweist für den Oppositionsführer, dass Selenskyj nicht das Interesse seines Landes im Sinn haben kann:

„Selenskyj kann kein Verteidiger der Demokratie sein, er ist ihr Totengräber, er ist eine fünfte Kolonne, sowohl für die Ukraine als auch für Europa.“

Kampf um die Ukraine

Zur Einordnung von Viktor Medwedtschuk Aussagen ist es auch wichtig zu verstehen, dass in der Ukraine seit Jahrzehnten meist Russland-affine gegen USA-affine Präsidenten und Parteien um die Vorherrschaft im Land kämpfen. Mehr dazu in diesem Magazin Info-DIREKT: Krisenwahnsinn

Das gesamte Interview mit dem ukrainischen Oppositionsführer Viktor Medwedtschuk finden Sie hier.