Taurus-Affäre: Russland schwingt Nazikeule

Taurus-Affäre: Russland schwingt Nazikeule
Bildkomposition: Info-DIREKT / Krim-Brücke: By Rosavtodor.ru, CC BY 4.0, Link / Dmitri Medwedew: By Kremlin.ru, CC BY 4.0, Link

Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew hat Deutschland im Rahmen der Taurus-Affäre mit dem Dritten Reich verglichen. Die Entgleisung zeigt: In Kremlkreisen herrschen noch immer antideutsche Feindbilder. 

Ein Kommentar von Jonas Greindberg

Am Freitag veröffentlichten russische Medien ein abgehörtes Telefonat, in dem Bundeswehroffiziere über die Sprengung der russischen Krim-Brücke mit deutschen Taurus-Raketen diskutierten. Brisant: Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte eine Taurus-Lieferung an die Ukraine zuvor ausgeschlossen.

Antifa-Rhetorik aus dem Kreml

Der Vizevorsitzende des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, holte auf seinem englischsprachigen X-Account Rhetorik des Zweiten Weltkriegs aus der Mottenkiste:

„Unsere historischen Gegner, die Deutschen, sind wieder einmal zu unserem Erzfeind geworden.“

In Anlehnung an die Weltkriegspropaganda der USA bezeichnete Medwedew die am Telefonat beteiligten Bundeswehroffiziere als „krauts“. Seinen unglücklichen Tweet beendete er in Großbuchstaben mit der Antifa-Losung: „Tod den Faschischten!“

Bedauerlicherweise bedient sich Medwedew mit dem Schwingen der Nazikeule der Rhetorik deutscher Kriegstreiber. Das links-grüne Establishment nennt Mitglieder der AfD, die sich als einzige Bundestagsfraktion für Frieden in der Ukraine einsetzt, regelmäßig „Nazis“ und „Faschisten“.

BRD nicht Drittes Reich 2.0

Der ehemalige Chef der Jungen Alternative Marvin Neumann bezeichnete Medwedew wegen seiner Äußerung auf X als „Narr“. Medwedew übersehe, dass die Bundeswehroffiziere des geleakten Telefonats ihre „transatlantische Vasallenrolle“ so sehr verinnerlicht hätten, dass sie sich nun eigenständig auf Kosten der Sicherheit des eigenen Landes gegen die Politik der eigenen Regierung stellen würden. Indem Medwedew, die „BRD zum Dritten Reich 2.0“ erkläre, beteilige er sich an der „Schlammschlacht um die Deutung des 20. Jahrhunderts“.

Der Status Deutschlands als Vasall der USA zeigt sich nicht nur in der Nato-Mitgliedschaft. Im vergangenen Jahr befanden sich laut der Zeit mehr als 38.000 US-Soldaten auf deutschem Boden. Die Kosten für die Stationierung von Nato-Besatzungstruppen sind hoch: Eine Anfrage der Linken ergab, dass die fremden Soldaten Deutschland 2022 allein 131 Millionen Euro kosteten.

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