Moskau: Terroranschlag nicht zur weiteren Eskalation nutzen!

Moskau: Terroranschlag nicht zur weiteren Eskalation verwenden!
Bildhintergrund: fp; Bildkomposition: Info-DIREKT; Bild Michael Scharfmüller: Alois Endl - https://www.aloisendl.net/

Freitagabend wurde ein mutmaßlicher Terroranschlag auf die Konzerthalle „Crocus City Hall“ in Moskau verübt. Es wird von mindestens 115 Toten und ca. 150 Verletzten berichtet. Darüber, wer hinter dem Blutbad steckt, wird wild spekuliert. Die Sorge, dass der Krieg in Europa vollständig eskalieren könnte, scheint berechtigt zu sein.

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Viele Fragen sind nach dem Terroranschlag offen. Nur zwei Dinge sind bereits klar:

Gefahr der völligen Eskalation steigt

Erstens, wo Gewalt mit Gewalt beantwortet wird, wird meist eine brutale Spirale in Gang gesetzt, die am Ende Millionen von Menschen mit Blut, Leid und Tränen bezahlen. Wer das nicht glaubt, darf sich an den Einsturz der drei WTC-Türme am 11. September 2001 zurückerinnern. Die Reaktion der USA und ihrer Verbündeten darauf hat nicht nur die Verhältnisse in der arabischen Welt zum Tanzen gebracht, sondern schaffte auch jene „Push“-Faktoren, die Massenmigration nach Europa mit auslösten.

Deutungshoheit liegt bei Putin

Zweitens, so wie nach jedem extremen Vorfall versucht auch jetzt jede Seite den Terroranschlag für sich zu nutzen. Die Deutungshoheit darüber, wie dieser interpretiert wird, liegt dabei ganz klar beim gerade wiedergewählten russischen Präsidenten Wladimir Putin, wie der NATO-affine Bundesheer Oberst Markus Reisner zugespitzt feststellt:

„Die Ursache für den Anschlag ist irrelevant, die Folgen werden nachhaltig sein. Russland entscheidet nun, wie es den Anschlag interpretiert und wie es ihn nutzen will.“

Zeichen der Anteilnahme nach Moskau senden

Mit diesem Wissen ausgestattet wäre es für den Westen nun angebracht, ein Zeichen der Anteilnahme nach Moskau zu senden. Vielleicht würde es zu einem verbalen Abrüsten beitragen, wenn man jetzt – wie üblich – das Brandenburger Tor in Berlin und das Parlament in Wien mit den russischen Farben beleuchten würde und auf einigen Amtsgebäuden in der EU die russische Fahne hissen würde. Bei jedem anderen Terrorakt (sofern er nicht von den USA begangen wurde) wird das auch gemacht, weshalb also jetzt nicht?

Immerhin hat – zum ersten Mal in seiner Karriere – Bundespräsident Van der Bellen die richtigen Worte zum Terroranschlag gefunden:

 „Die schrecklichen Bilder des Anschlags auf eine Konzerthalle in Moskau sind schockierend. Unsere Gedanken sind bei den Opfern, ihren Angehörigen und dem russischen Volk.“

„Achse des Friedens“ aufbauen

Anstatt nun weiter an der Eskalationsspirale zu drehen, wäre es also gerade jetzt angebracht die Kriegsparteien Ukraine und Russland nach Wien zu Friedensgesprächen einzuladen und alle Kriegstreiber öffentlich zu ächten. So wie das beispielsweise Harald Vilimsky im Interview mit Info-DIREKT gefordert hat.

Kriegstreiber an die Front

Wer tatsächlich hinter den Anschlägen steckt, werden wir – wie so oft – vermutlich nicht erfahren. Eines ist jedoch sicher, wenn das Blutbad von Moskau zur weiteren Eskalation genutzt wird, zahlen wir alle die Rechnung dafür. Im eigenen Interesse sollte es also jeder Mensch mit Herz und Hirn unterlassen sich an jeglicher weiteren Eskalation zu beteiligen. Das gilt insbesondere für jene, die es nicht erwarten können unsere Soldaten kämpfend an der Ostfront zu sehen. Wer Krieg spielen will, kann gerne sein eigenes Fell zu Markte trage und sich als Freiwilliger an der jeweiligen Front melden, anstatt in Parlamentsreden und Kommentarspalten den Helden zu spielen.

Der Ort des Terroranschlags:

 

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