Kleine Sensation bei Treffen zwischen Putin und Merkel!

Annäherung zwischen Merkel und Putin
Bild Putin: Official White House Photo by Pete Souza); Bild Merkel: By Alexander.kurz [CC BY-SA 3.0 ], from Wikimedia Commons; Komposition: Info-DIREKT

Während die österreichischen Medien auf den Besuch Wladimir Putins bei der Hochzeit von Außenministerin Kneissl fokussiert waren, wurde das eigentlich wichtige Treffen an diesem Tag kaum behandelt: Das dreistündige Gespräch zwischen Merkel und Putin in Meseburg, 65 Kilometer nördlich von Berlin. Doch was war das eigentlich sensationelle an diesem Zweiergespräch?

von Alexander Markovics

Merkel und Putin finden gemeinsame Position

Seitdem die USA einen neuen Handelskrieg gegen den Iran eröffneten, in den auch Europa verwickelt ist, Info-DIREKT berichtete, können wir eine Neujustierung der Allianzen beobachten. Während sich Europa immer mehr von den USA entfernt, kommt es zu einer Wiederannäherung zwischen der „Alten Welt“ und Russland. Dies verstärkt sich durch die neuen US-Zölle, welche insbesondere die deutsche Automobilindustrie bedrohen, noch um ein Vielfaches. Vor diesem Hintergrund setzten die am Samstag stattgefundenen Gespräche einen weiteren Meilenstein in der Wiederannäherung zwischen Russland und Deutschland.

Zu North-Stream-2 und Syrien

Unter anderem konnten sich beide Parteien darauf einig werden, dass wichtige Projekt North-Stream-2 fortzusetzen. Dieses Megaprojekt mit einem Volumen von 9,5 Milliarden Euro stellt einen wichtigen Schritt dar, um die europäische Energieversorgung sicherzustellen. Angesichts der Erpressungsversuche, welche die Ukraine als amerikanische Quasikolonie und Haupttransitland russischen Erdöl- und Gases nach Europa einsetzt, um Russland zu schaden, ist es bitter nötig. Hier erteilte Merkel jeglichen Versuchen, dieses Projekt in Zukunft zum Ziel westlicher Sanktionspolitik zu machen, eine Absage. In der Vergangenheit wurde Deutschland für die Beteiligung an North-Stream-2 heftig von US-Präsident Trump kritisiert.

Syrien: Gespräche über Rückkehr der Flüchtlinge

Angesprochen auf Syrien lobte die deutsche Kanzlerin Russlands Einsatz im Kampf gegen den Islamismus. Gegenwärtig befindet sich die syrische Armee in einer großen Offensive zur Rückeroberung der letzten von Al-Quaeida gehaltenen Provinz Idlib. Dabei wies der russische Präsident auch auf die Notwendigkeit zur Erstellung eines humanitären Plans hin um eine Rückkehr der Syrer auch aus Deutschland sicherstellen zu können. Bisher verweigerte sich der Westen einer Rückkehr der Flüchtlinge, Info-DIREKT berichtete. Somit können die gestrigen Gespräche auch als zwischen Merkel und Putin auch den Beginn einer gemeinsamen Remigrationspolitik darstellen.

Wende in deutsch-russischen Beziehungen

Sowohl in Bezug auf Syrien als auch auf North-Stream-2 kann man das gestrige Treffen als pragmatische Wende in den Beziehungen zwischen Berlin und Moskau bezeichnen. Das demonstrative, gemeinsame Bekenntnis zum Atom-Abkommen mit dem Iran deutet ebenfalls darauf hin, dass in Berlin eine vorsichtige Abwendung von der amerikanischen Politik stattfinden könnte.

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