Mehr Tests, mehr „Infizierte“ – und andere Corona-Zahlentricks

Jeden Tag werden dramatischere Zahlen präsentiert, doch den richtigen Kontext zu stellen sind sie wertlos.
Symbolbild: Freepik / kues1

Seit Beginn der Corona-Krise überbieten sich die etablierten Medien darin, jeden Tag dramatischere Zahlen zu präsentieren. Dass diese Zahlen ohne jegliche Relation oft völlig sinnbefreit sind, übersehen leider viele. Das liegt auch daran, dass speziell die Regierung ganz bewusst mit manipulativen Techniken zu arbeiten scheint um ein X für ein U vorzumachen. 

Von Michael Mayrhofer

Wenn unsere Minister nach vielen Monaten einer behaupteten Pandemie immer noch positiv Getestete mit Erkrankten oder Infizierten verwechseln, beziehungsweise diese Begriffe nach belieben vertauschen, dann besteht sowohl die Möglichkeit der Unfähigkeit als auch der bewussten Täuschung. Inzwischen ist vielen erfahrenen Medizinern der Kragen geplatzt. Glücklicherweise sind vor allem die Sozialen Medien noch nicht vollständig zensiert. So kann man die wichtigsten Aussagen selbst recherchieren:

  1. Die Zahl der positiv getesteten Fälle: Alle Personen, bei denen der PCR-Test ein positives Ergebnis erbrachte. Der in Deutschland so gehypte Virologe Drosten erklärte 2014 noch selbst das Problem. Ein positiver PCR-Test gibt keinen Aufschluss darüber, ob eine Person erkrankt oder infektiös ist. Es können auch Viren gefunden worden sein, die das Immunsystem der getesteten Person nie passiert hätten. In dieser Zahl versteckt sich auch eine Fehlerquote von 1-2 fälschlich positiv diagnostizierten Menschen. Speziell mit dieser Zahl wird am meisten Schindluder getrieben, denn sie wird uns häufig als „Erkrankte“ verkauft.
  2. Die Zahl der „aktiven Fälle“: Hier geht es um alle positiv getesteten Personen abzüglich der „genesenen Personen“. Die Zahl ist im Grunde genommen aber rein fiktiv. Viele Menschen sind schon im Moment des Tests „genesen“ da sie nie erkranken. Außerdem soll es nach jüngsten Aussagen des Gesundheitsministeriums zu einer Verzögerung bei der Eintragung kommen. Diese sorgte bei der erneuten Änderung der Zählweise immerhin für ein abruptes Plus von 2.000 „aktiven Fällen“.
  3. Die Zahl der Corona-Toten: Die WHO hat bestimmt, dass als Corona-Toter zu zählen ist, wer im Monat vor seinem Tod positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Das inkludiert auch Menschen, die aus anderen Gründen sowieso gestorben wären aber auch Menschen, die beispielsweise durch einen Unfall verstarben. Durch diesen „Trick“ wurden die Totenzahlen schon mehrfach gesteigert. Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat festgestellt, dass nur 6 Prozent der offiziell gezählten Corona-Toten ausschließlich aufgrund einer Corona-Infektion verstarben.
  4. Hospitalisierte und Menschen auf der Intensivstation. Wie schon bei den Todeszahlen, geht es hier um Menschen, die sich aus unterschiedlichsten Gründen im Krankenhaus befinden und positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Es besteht sogar die Chance, dass sie sich erst im Krankenhaus angesteckt haben. Allerdings besagt der positive Test auch hier nicht, dass sie Krankheitssymptome zeigen oder wegen der Covid-19 Erkrankung auf der Intensivstation liegen.
  5. Die Relation. Nachdem die oben genannten Messwerte ohnehin schon äußerst schwammig sind, fehlt in den meisten Fällen auch noch die Relation, die eine Einordnung ermöglicht. Österreich hat rund 52.000 Fälle bei 8,85 Millionen Einwohnern. Das sind weniger als 0,6 Prozent der Bevölkerung.
  6. Die Zahl der Tests. Auch diese Zahl ist sehr wichtig für die Einordnung der so genannten aktiven Fälle. Zum einen aufgrund der schon erwähnten, offiziell eingestandenen Fehlerquote von 1-2 Prozent. Zum anderen, weil eine Regierung mit der Zahl der Tests die Dramatik der angeblichen Pandemie nach belieben steuern kann. Wenig Tests – wenig Drama, viele Tests – viel Drama. In Österreich werden inzwischen angeblich über 20.000 Tests pro Tag durchgeführt. Alleine deshalb müssten jeden Tag bis zu 400 Personen falsch positiv diagnostiziert werden. Am 20.7. wurde die Rekordzahl von gut 50.000 Testungen verbucht. Laut Statista wurden in Österreich bislang 1.75 Millionen Tests durchgeführt. Davon wurden rund 3 Prozent positiv getestet.

Bitte geben sie acht, wer ihnen welche Zahlen präsentiert und mit welcher Intention. Tatsächlich erscheint die Lage zur Zeit alles andere als dramatisch zu sein. Unter den Todesursachen ist Covid-19 selbst nach der kreativen WHO-Zählung seit Beginn der Pandemie nur „ferner liefen“. Denn pro Jahr sterben in Österreich ohnehin gut 83.000 Menschen – aus allen möglichen Gründen.

In nachfolgendem Video, einem Mitschnitt von ARD Extra vom 5. Oktober, erleben wir die Seltenheit, dass ein öffentlich-rechtlicher Sender die richtigen Fragen stellt und wissenschaftlich korrekte Schlüsse zulässt. Sehens- und verbreitenswert!

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