AfD-Springer: „Die Zeit der selbstlähmenden Streitereien ist vorbei!“

René Springer (AfD): "Die Zeit der selbstlähmenden Streitereien ist vorbei!"
Bild René Springer: Bundestagsabgeordneter und Landesparteivorsitzender der AfD-Brandenburg: Filmkunstkollektiv - https://www.filmkunstkollektiv.de/

Am Wochenende wurde Bundestagsabgeordneter René Springer mit 83 Prozent zum Landesvorsitzenden der AfD in Brandenburg gewählt. Im Interview mit Info-DIREKT erklärt er unter anderem, wie er dieses starke Ergebnis in einer bisher eher uneinigen Landesgruppe zusammenbrachte und bei welchen drei Themen er auch im Falle einer Regierungsbeteiligung keine Kompromisse eingehen wird.

Info-DIREKT: Herr Springer, im Jahr 2022 hatten Sie sich bereits einmal um den Landesparteivorsitz in Brandenburg bemüht. Zwei Jahre später hat es geklappt, wie ist Ihnen das jetzt gelungen?

René Springer: Mit einem kontinuierlichen Vertrauensaufbau durch viel Überzeugungsarbeit. Das war und ist ein andauernder Prozess. Ob via parlamentarischer Sach- oder bürgernaher Wahlkreisarbeit – ich habe mich über die letzten Jahre auf allen Ebenen mit voller Kraft eingebracht und möchte dies nun als Landesvorsitzender noch weiter intensivieren. Ich denke, das Wahlergebnis zeigt, dass die Mitglieder Vertrauen in meinen Ansatz entwickelt haben. Und ich werde alles geben, um den Erwartungen gerecht zu werden.

Info-DIREKT: Der AfD-Landesverband galt in den letzten Jahren als zerstritten. Am Wochenende wurden Sie mit großer Mehrheit zum Landesvorsitzenden gewählt. Was bedeutet das für die Zukunft der Landespartei?

Springer: Wir werden nun in Einigkeit weiterwachsen und als politische Bewegung reifen. Die Zeit der selbstlähmenden Streitereien ist vorbei, da bin ich mir sicher. Mit geschlossenen Reihen werden wir effektive Politik betreiben und damit schlussendlich die Machtfrage in Brandenburg stellen.

Info-DIREKT: Nach der Landtagswahl im September wollen Sie in Brandenburg regieren. Wie kann das gelingen?

Springer: Zum einen werden wir natürlich – wie bei jeder Wahl – das bestmögliche Ergebnis anstreben. Wir stehen gut dar, ich erwarte aber noch einen deutlichen Zuwachs durch einen intensiven Wahlkampf. Und dann gibt es verschiedene strategische Optionen, die wir gründlich abwägen werden. Dabei gibt es auch ein paar Überraschungseffekte, auf die ich hier aber noch nicht weiter eingehen werde. Man darf gespannt bleiben. Wir sind bereit für das was vor uns liegt.

Info-DIREKT: Welche Ziele würden Sie in einer Regierung in erster Linie verfolgen?

Springer: Eine AfD-Regierung wird als oberstes Prinzip, die Interessen des deutschen Volkes wieder zum Primat der Politik machen. Das klingt erstmal trivial, bedeutet aber in diesem allgemeinen Zustand der Republik einen Paradigmenwechsel. Von der Priorisierung des Volksinteresses leiten sich sodann alle weiteren politischen Maßnahmen ab.

Info-DIREKT: Regieren heißt meistens auch Kompromisse mit dem Koalitionspartner einzugehen. Wie hoch ist Ihre Bereitschaft dazu? Oder anders gefragt: Bei welchen Themen gibt es für Sie keine Kompromisse?

Springer: Wir wollen als Alternative beweisen, dass wir auch genau das sind: eine Alternative zu allen anderen Parteien. Bei der Remigration gibt es entsprechend keine Kompromisse – die irregeleitete Migrationspolitik muss gestoppt und umgekehrt werden. Das ist jedem klar, allerdings reden wir nicht nur darüber, sondern wollen damit auch Ernst machen. Zudem werden wir einen Sonderbeauftragten für die Aufarbeitung der Coronamaßnahmen einsetzen und eine radikale Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks anstreben. Das sind einige von vielen Kernanliegen unserer Wähler und wir werden sie systematisch umsetzen.

Info-DIREKT: Ihr Landesverband hat sich mit großer Mehrheit hinter die „Junge Alternative“ (JA) gestellt, obwohl diese vom sog. Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextrem“ eingestuft wurde. Woher kommt diese Geschlossenheit in Ihrer Landespartei?

Springer: Die Spaltungs- und Zersetzungsstrategie unserer politischen Gegner ist dermaßen durchsichtig, dass wir in Brandenburg darüber nur lachen können. Wir lassen uns von einem politisch instrumentalisierten Geheimdienst sicherlich nicht die Glieder abschlagen. Und genau das war die Botschaft im Bekenntnis zur JA.

Über René Springer:

René Springer wurde 1979 in Berlin geboren. Er war Zeitsoldat bei der deutschen Marine. Dort absolvierte er eine Ausbildung zum Elektrotechnik-Meister, war als Berufschullehrer tätig und ein halbes Jahr in Afghanistan eingesetzt. Von 2004 bis 2009 war Springer SPD-Mitglied. Bei den Bundestagswahlen 2017 zog er für die AfD in den deutschen Bundestag ein. Am 18. März 2024 wurde er zum Landesvorsitzenden der AfD in Brandenburg gewählt.

Einen sehr persönlichen Lebenslauf von René Springer finden Sie hier: https://rene-springer.info/ueber-mich/

René Springer in den sozialen Medien: X, Instagram, YouTube

Interviews, die Sie noch interessieren könnten:

AfD-Schmidt: „Staatsmedien bekämpfen uns im Sinne der Regierung“

Gnauck: „Die BRD ist nicht in der Lage, souverän eigene Interessen zu vertreten“

Weitere Artikel …