Warum das Terrorattentat in Wien kein Einzelfall bleiben wird

Symbolbild: pixabay

Das Terrorattentat in Wien hat neben dem vielen Leid, das es verursacht hat, vielen Menschen auch wieder bewusst gemacht, dass sich die Zusammensetzung der in Österreich lebenden Menschen in den letzten Jahrzehnten massiv verändert hat. Doch wann begann die Überfremdung Österreichs?

Dieser Beitrag von Herbert Fritz ist im Printmagazin Nr. 35 „Augen auf bei Islamismus und Verfassungsschutz“ erschienen, das Sie jetzt kostenlos zu jedem Abo erhalten.

Tatsächlich liegen ihre Wurzeln in der Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs der beiden nichtkommunistischen deutschen Staaten nach dem 2. Weltkrieg, als immer mehr Arbeitnehmer gesucht wurden, die auf dem inländischen Markt angeblich nicht mehr zu finden waren.

Beginn der Überfremdung

In Österreich begann die Immigrationsgeschichte 1961 mit dem sogenannten Raab-Olah-Abkommen. Mit diesem Abkommen wurde der Grundstein für den Zuzug von Gastarbeitern nach Österreich gelegt. Die Wirtschaftskrise Anfang der 1970-er Jahre führte zum Anwerbestopp. Unabhängig davon stieg die Zahl der Ausländer sprunghaft an. Bereits 2014 dürfte der Prozentsatz der Migranten in Österreich um die 20 Prozent gelegen sein. Die Lage war also schon ein Jahr vor dem unkontrollierten Massenzustrom höchst brisant. Doch die Ereignisse, die sich ab dem 4. September 2015 zutrugen, dem Tag, an dem Angela Merkel die Grenzöffnung für „Flüchtlinge“ verkündet hatte, übertrafen die schlimmsten Erwartungen.

Als „Herrschaft des Unrechts“ bezeichnete am 9. Februar 2016 der damalige CSU-Chef Horst Seehofer in einem Interview mit der „Passauer Neuen Presse“ Angela Merkels Verhalten. Aber auch Journalisten und ausländische Politiker übten heftige Kritik an dem unkontrollierten Massenzustrom.

Der Verleger Wolfgang Dvorak-Stocker verfasste in seiner Zeitschrift „Neue Ordnung“ im Dezember 2015 einen Beitrag unter dem Titel „Jahre der Entscheidung in Europa: Die Taten werden sprechen“.

Darin meint er u. a.: „Wirft man einen Frosch in heißes Wasser, so springt er sofort heraus. Erhöht man die Temperatur nur langsam, bleibt er im Becken, bis er stirbt. Frau Merkel ist zu danken: Sie hat die Temperatur schlagartig erhöht. Vielleicht springen wir ja jetzt aus dem System, das unsere Kultur dem langsamen Wärmetod preisgibt.“

Völkerrechtswidriger US-Überfall

Ab diesem Zeitpunkt strömten vorwiegend Muslime nach Mittel- und Nordeuropa. Es war der sogenannte „Islamische Staat“ (IS), der eine gewaltige Fluchtwelle in Gang gesetzt hatte. Er verdankte seinen kometenhaften Aufstieg dem völkerrechtswidrigen US-Überfall auf den Irak 2003, der den Nahen Osten entscheidend verändert hatte. Aber auch aus Afghanistan, das sich seit 1979 in permanentem Kriegszustand befindet und für den spätestens seit November 2001 die USA die Verantwortung tragen, kommen Flüchtlinge in großer Zahl nach Europa. Sie stellen derzeit sogar die größte Gruppe der Einwanderer.

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Tatsächlich macht die Aufklärung den großen Unterschied zwischen den christlichen Ländern Europas und der islamischen Welt. Interessant dazu die Erkenntnis des linken „Standard“-Kolumnisten Hans Rauscher. Am Samstag, dem 31. Oktober 2020, also zwei Tage vor dem Anschlag in Wien, schrieb er:

Die Muslime kommen mit der Moderne nicht zurecht, die letztlich bedeutet, dass die Religion auf den ihr gebührenden Platz verwiesen wird. Das Scheitern so vieler muslimischer Staaten und Gesellschaften führt einerseits dazu, das Heil in einem immer rigideren Fundamentalismus zu suchen; andererseits zur Ablenkung vom eigenen Versagen, den säkularen Westen zu attackieren.“

Anderes Wertesystem

Auch das kulturelle, historische und politische Umfeld in den islamischen Ländern unterscheidet sich grundlegend von europäischen Verhältnissen. Dazu zwei aufschlussreiche Stellen aus einem Buch über den afghanischen Freiheitskämpfer und Entwicklungshelfer Khassan Gul, der in Deutschland studiert hat. Auf die Frage „Khazan Gul, wie beurteilst Du die Blutrache?“ gab dieser zur Antwort: „Blutrache ist ein Element der Stammesgesetze, die in ganz Afghanistan gültig sind, vor allem aber bei den paschtunischen Stämmen. Wo die Regierung sehr schwach ist und die Verbrecher nicht bestrafen kann, machen die Leute selbst ihre Gesetze…“ Und auf die Frage „Wenn ein Mann deiner Tochter nachpfeift, würdest du ihn umbringen?“ bekannte Gul: „Wenn er meine Tochter nur anschaut, werde ich ihn umbringen! Das ist meine Ehre! Ich muss meine Ehre verteidigen, sonst kann ich in Afghanistan nicht leben.“

Wie kann von Menschen, die in einem derartigen politischen und sozialen Umfeld aufgewachsen und davon geprägt sind, erwartet werden, dass sie sich wie Mitteleuropäer benehmen?

Lage in der Türkei

Anders und doch irgendwie ähnlich stellt sich die Lage der Türken dar. Der unseligen und verantwortungslosen Gastarbeiterpolitik der österreichischen, noch mehr aber der deutschen Regierung scheint es gelungen zu sein, den Türken ihre in 100 Jahren gewachsene Deutschfreundlichkeit auszutreiben. Mit der ersten Türkengeneration, also den Gastarbeitern, gab es kaum Probleme. Sie begannen erst mit der zweiten und dritten Generation. Massenansiedlungen fremder Menschen führen immer zu Auseinandersetzungen mit der einheimischen Bevölkerung, und je treuer die Zuwanderer an ihrer Art zu leben festhalten, desto angefeindeter werden sie. Die Türken sind ein Reichsvolk, und selbst die einfachsten Menschen haben ihren Nationalstolz. Erdogan nützt das geschickt aus.

Selahattin Demirtas, der ehemalige Co-Präsident der Kurdischen Partei HDP, beschrieb ihn folgendermaßen: „Der janusgesichtige Erdogan hatte schon immer eine versteckte Agenda. Erst als er sich am Zenit seiner Macht wähnte, ließ er seine wahren Absichten erkennen: die Errichtung eines Kalifats.“

Im Islam stellt das Kalifat eine islamische Regierungsform dar, bei der die weltliche und die geistliche Führerschaft in der Person des Kalifen vereint sind. Tatsächlich steht bei den Muslimen die gemeinsame Religion über der Volkszugehörigkeit. Praktische Auswirkungen konnten wir Ende Juni in Wien-Favoriten erleben. Es war das erste Mal, dass kurdenfeindliche erdoganisierte Türken, unterstützt von Syrern und Afghanen, das heißt Muslime dreier Völker mit drei verschiedenen Sprachen, gemeinsam eine legale, ordentlich angemeldete Demonstration gewaltsam störten.

Auswirkungen auf  Österreich und Deutschland

Auch wenn der weitaus größte Teil der Muslime in Österreich und Deutschland friedfertig ist und sich anständig verhält, so ist doch ein entsprechend großes Biotop vorhanden, aus dem der radikale Islam immer wieder schöpfen und Nachwuchs rekrutieren kann. Es ist die große Zahl an Muslimen, die zu berechtigter Sorge Anlass gibt. Der 2. November wird kein Einzelfall bleiben!

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