Chrupalla bei Maischberger: Einen Schritt vor, zwei zurück

Chrupalla bei Maischberger: Einen Schritt vor, zwei zurück
Bildschirmfoto von AfD-Chef Tino Chrupalla von der ARD-Sendung Maischberger; Bildkomposition: Info-DIREKT

Einen durchwachsenen Auftritt lieferte gestern AfD-Chef Tino Chrupalla in der ARD-Sendung Maischberger ab. Er hatte einige sehr starke Momente. In einigen Situationen gab er bereits erreichte Positionen wieder auf. Mit ein paar Distanzierungen lieferte er zudem Munition für weitere mediale Angriffe auf seine Partei. Aber der Reihe nach:

Ein Kommentar von Michael Scharfmüller

Stasi-Methoden

Chrupallas stärkster Moment war, als er klar machte, dass es sich bei der von „Correctiv“ gestarteten Kampagne gegen die AfD um keinen Journalismus handelt, sondern um Stasi-Methoden. Hier ein Ausschnitt davon:

Übrigens: Dass die Bespitzelung eines privaten Treffens nichts mit Journalismus zu tun hat, zeigt sich u.a. auch daran, dass Greenpeace daran beteiligt war – mehr dazu hier: Greenpeace beteiligt sich am „Kampf gegen rechts“

Thema Remigration

In Sachen Überfremdung blieb Chrupalla hinter den Forderungen seiner eigenen Partei zurück. Nur von Ausreisepflichtigen zu sprechen, die Deutschland verlassen müssten, ist eindeutig zu wenig. Ähnliche Forderungen schreiben sich ja mittlerweile nicht nur die CDU, sondern auch die SPD auf die Fahnen. Zur Erinnerung: SPD-Bundeskanzler Scholz forderte letztes Jahr im „Spiegel“:

„Wir müssen endlich im großen Stil abschieben“.

Im „Spiegel International“ meinte Scholz sogar:

„We Have to Deport People More Often and Faster“

Ja, sie haben richtig gelesen, der SPD-Kanzler sprach von Deportation, nicht die AfD.

Auch in der Diskussion darüber, ob man deutschen Staatsbürgern, die niemals in Deutschland angekommen sind, die Staatsbürgerschaft entziehen kann, blieb Chrupalla hinter den Forderungen der eigenen Partei zurück. So postete die AfD am 10. Jänner auf Instagram ein Bild mit der Aufschrift „Remigration ist unumgänglich“. Im Begleittext stand:

„Wir brauchen Passentzug für Kriminelle und Remigration“

Durch das neue Staatsbürgerschaftsgesetz wird es für die deutsche Ampelregierung zukünftig noch einfacher und rascher möglich sein, den deutschen Pass an Menschen aus aller Welt zu verschenken. Will die AfD, falls sie es jemals in die Regierung schafft, dann einfach frei nach Merkel sagen: „Jetzt sind sie eben mal hier“, und akzeptieren, was derzeit passiert?

In Schweden denkt man über diese Probleme etwas grundsätzlicher nach, wie FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker in einer lesenswerten Presseaussendung zur „Correctiv“-Propaganda festhält:

„Die Möglichkeit, Menschen, die trotz fehlender Integrationsbereitschaft mit einer Staatsbürgerschaft ausgestattet und als Neubürger ihres Gastlandes schwer kriminell wurden, wieder auszubürgern, werde aktuell etwa in dem lange Zeit für seine völlig zügellose Einwanderungspolitik berüchtigten Schweden bereits diskutiert.“

Thema Distanzierungen

Ziemlich schwach war Chrupallas Auftritt was das Thema Distanzierungen betrifft. So meinte er, er würde von Treffen mit Martin Sellner abraten. Zudem richtete er seinen Partei- und Bundesfraktionskollegen Jan Wenzel Schmidt aus, dass es besser wäre, wenn er sich von seinem Mitarbeiter, einem ehemaligen Identitären-Aktivisten, trennen sollte (mehr über diesen Fall hier). Mit diesen Distanzierungen lieferte er die Munition für weitere Angriffe. Haltungsjournalisten werden sich nun nämlich einen Spaß daraus machen Kontakte und personelle Überschneidungen zwischen der „Identitären Bewegung“ (IB) und der AfD zu skandalisieren.

Dass Distanzierungen schädlich sind, konnte man bei Maischberger auch miterleben. Die ARD-Moderatorin stellte nämlich auch die Frage, weshalb sich AfD-Chefin Alice Weidel von ihrem Mitarbeiter trennte, der am skandalisierten Treffen teilnahm, wenn das Treffen eigentlich harmlos war (Info-DIREKT berichtete). Eine der wenigen berechtigten Fragen, die an diesem Abend gestellt wurden.

Alles kein Grund zu verzagen!

Insgesamt wäre es gut, wenn die Parteispitze aus dem Verteidigungsmodus rauskommt und wieder in die Offensive geht. Dass das möglich ist, beweist die FPÖ in Österreich seit einigen Jahren. Und auch in der AfD gibt es zahlreiche Politiker, die sich von den Anti-AfD-Kampagnen der polit-medialen Einheitsfront nicht einschüchtern lassen. Dass die AfD trotz der Hetze bei der letzten Wahlumfrage kaum an Stimmen verloren hat und es seit 10. Jänner 1.400 neue Parteimitgliedsanträge gegeben hat, sollte der AfD das nötige Selbstvertrauen geben, weiterhin eine klare Linie zu verfolgen. Dazu braucht es auch Zusammenhalt innerhalb des patriotischen Lagers, denn: Wer sich distanziert, verliert!

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